Bedeutung Dein Änderungsvorschlag: Anteilnahme erleichtert den eigenen Kummer; Schwierige Situationen bewältigt man dann besser, wenn man sie gemeinsam erlebt oder mit anderen darüber spricht
Beispiele Dein Änderungsvorschlag: "Geteiltes Leid ist halbes Leid - so lassen Sie gemeinsam die Pfunde purzeln"; "Komm zu uns in die Selbsthilfegruppe! Geteiltes Leid ist halbes Leid"; "Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt der Volksmund. Mitleid veranlasst zu tätiger Nächstenliebe. Mitleid ist evolutionsbiologisch begründet: Zum Überleben der Menschen war es notwendig, dass andere Mitglieder des Stamms sich um die Notleidenden kümmern. Schon Kinder zucken zusammen wenn sie sehen, dass jemand anderes sich verletzt"; "Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude, heißt es gemeinhin. US-Psychologen haben jetzt in einer Studie herausgefunden, dass zumindest eine dieser beiden Aussagen so nicht stimmt"; "Investmentclubs: Geteiltes Leid ist halbes Leid - Die Deutschen gehen auf Nummer sicher: Trotz Börsenbaisse interessieren sich viele Anleger für Investmentclubs. Die Grundidee ist dabei, viele kleine Beträge zu einer großen Summe zusammenzulegen, um Risiken besser zu streuen"
Ergänzungen Dein Änderungsvorschlag: Sprichwort; Ähnliche Sprichwörter führt bereits Wander {1867 bis 1880, [12230]} auf: "Geklagtes Leid ist halbes Leid" und "Getheiltes Leid ist halbe Freud". Im Übrigen wird das Sprichwort durch Erkenntnisse der modernen Psychologie weitgehend gestützt. So kann es zwar durchaus Situationen geben, in denen es ratsam ist, negative Emotionen zu unterdrücken (z. B. bei einem eskalierenden Streit). Insgesamt jedoch fördert das Teilen von Leid die Zugehörigkeit zu einer Gruppe - ein Grundbedürfnis des Menschen. Das gilt nicht nur für Familie oder Freundeskreis. So sind z. B. Selbsthilfegruppen extra dafür geschaffen, Leid zu teilen. Deren positive Wirkung hat nicht nur pragmatische Gründe (Austausch von Erfahrungen, Therapien etc.), sondern auch emotionale, weil sie soziale Bindungen aufbaut. Und da wir diese fördern wollen, "ist es für uns und auch für unser Gegenüber von gesundheitlichem Vorteil, unsere Emotionen wahrzunehmen, neu bewerten zu können und mitzuteilen. Dazu gehört auch Leid, einhergehend mit der Erkenntnis 'Geteiltes Leid ist halbes Leid'" {Juliane Schünke: Geteiltes Leid ist halbes Leid, in: Dieter Frey (Hrsg.): Psychologie der Sprichwörter, Weiß die Wissenschaft mehr als Oma?, Berlin Heidelberg 2017, Kap. 30.6 Fazit}