1. Eintrag:
Wer die Wahl hat, hat die Qual; die Qual der Wahl
Bedeutung:
Beispiele:
- Die Qual der Wahl nach dem Abitur ...
- Wer die Wahl hat, hat die Qual. Fruchtig frisch oder schokoladig süß? Oder beides?
- Die Qual der Wahl: In wenigen Tagen ist Bundestagswahl. Schon überlegt, wer es sein soll?
- In der Kurstadt haben Brautpaare die Qual der Wahl, wenn es darum geht, wo sie den Bund fürs Leben schließen möchten: Entweder im Festsaal des Historischen Rathauses, im Trauzimmer in der Stadtverwaltung oder aber in der Westernstadt El Dorado
- Eine globalisierte Entertainment-Welt konfrontiert aber auch uns Zuschauer hierzulande immer stärker mit der Qual der Wahl. Und sie schenkt uns eine nie gekannte Freiheit
- Eine Jury hatte die Qual der Wahl, aus den 23 eingereichten, teilweise sehr emotional verfassten Briefen drei Gewinner auszuwählen
- Im Dezember ist die Vielfalt heimischer Apfelsorten groß, auf den Wochenmärkten werden sie in Hülle und Fülle angeboten. Die Qual der Wahl fällt da schwer, doch die Händler beraten gerne zu Geschmack und dem geeigneten Einsatz
Ergänzungen / Herkunft:
Eigentlich handelt es sich nicht um einen idiomatischen Ausdruck im engeren Sinne, da sich die Gesamtbedeutung aus den Einzelbedeutungen der Wörter ergibt - sieht man einmal davon ab, dass "Qual" hier ziemlich übertrieben ist und eher dem Reim geschuldet. Es handelt sich vielmehr um ein Luxusproblem, sodass hier auch eine gewisse Ironie mitschwingt, die allerdings wiederum durch die Häufigkeit der Nennung stark verblasst ist.
Die Vorstellung, dass die Freiheit der Entscheidung auch eine Last sein kann, ist schon sehr alt. Bereits im 15. Jahrhundert finden wir das Sprichwort: "Der do hat dy wal, der hat auch den qual" Q
Hofmann: Johannesminne und deutsche Sprichwörter aus Handschriften der Schwabacher Kirchen-Bibliothek, in: Sitzungsberichte der königl. bayer. Akademie der Wissenschaften zu München, Jg. 1870, Band II, München 1870, S. 30, Nr. 49✗
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