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Ich werd' / werde verrückt!

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Bedeutung:
Beispiele:
1.- Wenn das hier nicht bald klappt, dann werde ich verrückt!
- Ich werd' verrückt bei dem Gedanken, wo du heute Abend schläfst!
- Gott hilf mir, lass mich aufwachen', stöhnte er. 'Gott hilf mir, ich werde verrückt, das halte ich nicht aus!'
- Wenn ich hier bleibe, werde ich noch verrückt. Ich werde immer aggressiver. Ich habe keine Ansprechpartner, keine psychologische Betreuung, keine Beschäftigung
- Ich werd' verrückt! Hast du gesehen, wie schnell der angeschossen kam?
- Ich werd' verrückt, das ist doch der Micha! Mensch, altes Haus, wir haben uns ja 'ne Ewigkeit nicht gesehen! Wie geht's dir?
Ergänzungen:
umgangssprachlich; Der Ursprung von "verrückt" liegt im Verb "rücken" bzw. "verrücken", was bedeutet: etwas (ruckartig) von einem Ort an einen anderen bewegen, z. B. einen Schrank nach vorne rücken oder den Tisch verrücken. "Verrückt sein" bedeutet also eigentlich "an die falsche Stelle bewegt worden sein", was hier im bildlichen Sinn auf den menschlichen Verstand übertragen ist (vergleiche auch die Funktion der Vorsilbe "ver-" in "etwas verpeilen").
Das Adjektiv "verrückt" ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich Q, der Übergang zur heutigen Bedeutung "geistesgestört, wahnsinnig, überspannt" (17. Jahrhundert Q) ergibt sich aus Verkürzung von "der Kopf / Verstand o. ä. ist verrückt". Diese Verwendung klingt schon bei Martin Luther an, wenn er in Bezug zu 2. Korinther 11,3 schreibt: "Ich fürcht ewer gleubiger Verstand / werd verrückt werden von dem einfeltigen verstand christi / gleich wie Eua (Eva, Anm.) von der Schlangen verrückt ward" Q
Der Ausruf "Ich werd verrückt!" ist in der Bedeutung 1 noch nahe am wörtlichen Sinn von "verrückt", während es in Bedeutung 2 (seit Anfang des 20. Jahrhunderts) nur noch floskelhaft bei einem ungewöhnlichen Ereignis gebraucht wird, das einen starken Eindruck hinterlässt (vergleiche die umgangssprachliche Bedeutung "sehr groß, stark" in "wie verrückt")
Das Adjektiv "verrückt" ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich Q, der Übergang zur heutigen Bedeutung "geistesgestört, wahnsinnig, überspannt" (17. Jahrhundert Q) ergibt sich aus Verkürzung von "der Kopf / Verstand o. ä. ist verrückt". Diese Verwendung klingt schon bei Martin Luther an, wenn er in Bezug zu 2. Korinther 11,3 schreibt: "Ich fürcht ewer gleubiger Verstand / werd verrückt werden von dem einfeltigen verstand christi / gleich wie Eua (Eva, Anm.) von der Schlangen verrückt ward" Q
Quellenhinweis:
Martin Luther: Der Erste Teil aller Bücher vnnd Schrifften des thewren, seligen Mans Gottes Doct. Mart. Lutheri ..., Jena 1590, S. 473b✗
. Martin Luther: Der Erste Teil aller Bücher vnnd Schrifften des thewren, seligen Mans Gottes Doct. Mart. Lutheri ..., Jena 1590, S. 473b✗
Der Ausruf "Ich werd verrückt!" ist in der Bedeutung 1 noch nahe am wörtlichen Sinn von "verrückt", während es in Bedeutung 2 (seit Anfang des 20. Jahrhunderts) nur noch floskelhaft bei einem ungewöhnlichen Ereignis gebraucht wird, das einen starken Eindruck hinterlässt (vergleiche die umgangssprachliche Bedeutung "sehr groß, stark" in "wie verrückt")
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