1. Eintrag:
Das ist so eine Sache!
Bedeutung:
Beispiele:
- "Und die Fotos, mit denen er erpresst wurde? Kann sein, dass er irgendwie mit drinhängt." Rudi fuhr sich über das Kinn. "Ja, das ist so eine Sache." "Was für eine Sache?" "Die hab ich nicht mehr"
- Schreiben, das ist so eine Sache! Ich tat es immer gerne, aber für Belletristik war mir die Zeit zu schade
- Das mit dem Glücklichsein ist so eine Sache. Was Glück ist, das muss jeder für sich selbst entscheiden
- Tja, das ist so eine Sache. Früher, also vor allem in den 1970er Jahren, war es noch einfach, etwas völlig Neues zu erfinden. Mittlerweile gibt es alle normalen Bewegungsabläufe, die man höchstens variieren kann
Ergänzungen / Herkunft:
Diese Redewendung (seit dem 18. Jahrhundert geläufig Q
Ludwig Erdmann; Alles was Recht ist, ein Lustspiel, in drey Aufzügen, Imhof, 1782, S. 82 (https://books.google.de/books?id=RiU7AAAAcAAJ&pg=PA82&dq="das+ist+so+eine+Sache", abgerufen 16.09.2023); C. Ludwig Schreiber: Begebenheiten des Herrn Eduard Rumpels, Band 2, Trötscher, Grätz 1791, S. 26 (https://books.google.de/books?id=kGBlAAAAcAAJ&pg=PA26&dq="das+ist+so+eine+Sache", abgerufen 16.09.2023)✗
Die älteste Bedeutung von "Sache" ist Zwist, Streitigkeit. Sie hat sich im juristischen Sprachgebrauch noch erhalten ("in der Sache Kramer gegen Kramer ergeht folgendes Urteil..."). Daneben bezeichnete "Sache" die Quelle, den Grund des Streits, des Vergehens. Dies entspricht im romanischen Raum der Entwicklung von lat. causa (Grund) zu franz. chose (Sache). Aus dem Gerichtsverfahren heraus entwickelt sich dann weiterhin die Bedeutung: das, was jemand vertritt, seine Pflicht und Aufgabe. Sie erhält sich in Wendungen wie "für seine Sache werben / kämpfen" usw. Von hier ist es nur noch ein Schritt zu den allgemeinsten aller Bedeutungen: Angelegenheit, Gegenstand, bewegliches Eigentum (siehe auch "seine Siebensachen packen").
Auf die alten Bedeutungskomponenten weisen heute noch Ableitungen wie "Sachwalter" oder "Widersacher" hin. In den Redensarten mit "Sache" finden sich teilweise Reste des älteren (juristischen) Gebrauchs. Andererseits wird Sache ähnlich wie "Ding", "machen" und andere vage Begriffe gerne als Passepartoutwort (Platzhalterwort) gebraucht. Man erspart sich damit im Einzelfall die Spezifizierung und legt sich nicht fest, kann aber auch bequem "verhüllend" über unliebsame oder tabuisierte Themen wie die Sexualität oder den Tod sprechen (Hüllformeln)
> |