1. Eintrag:
Der Teufel hat seine Großmutter erschlagen, weil er / sie keine Ausrede mehr wusste; Der Teufel hat seine Großmutter erschlagen, weil ihr / ihm keine Ausrede mehr einfiel; Warum hat der Teufel seine Großmutter erschlagen? Weil sie / er keine Ausreden mehr wusste!
Bedeutung:
Beispiele:
- Zugstörungen gibt es ja immer, und eigentlich fände ich es ressourcenschonender, wenn die Fahrgäste nur noch mit Extraansagen begrüßt werden, wenn mal keiner der bekannten Defekte ansteht. Oder, wenn das nicht geht, wäre ich für einen neuen Pool an Begründungen. Der Teufel hat nämlich seine Großmutter nur deshalb erschlagen, weil der keine Ausreden mehr eingefallen sind
- Warum hat der Teufel seine Großmutter erschlagen? Weil sie keine Ausrede hatte! Eine alter Spruch – aber vor Gericht erinnert sich so mancher Angeklagte an diesen
- Und Du, lieber Raucher? Was ist mit Dir? Noch alles im grünen Bereich? Warum liest Du dann hier? Ach so ....... Du bist durch Zufall hier ........ na ja, der Teufel hat schon mal seine Großmutter erschlagen ....... weißt Du, warum? Nun ja, ...... ihr fiel keine Ausrede mehr ein
- Morgen, so sagen wir, wird alles anders. Aber morgen ist wieder alles anders, und vieles hält uns auf geradezu magische Weise davon ab, die Dinge, die wir uns so fest vorgenommen haben, auch wirklich zu tun. Wir kennen alle die Geschichte vom Teufel, der seine Großmutter erschlagen hat, weil diese keine Ausrede mehr wusste
- Warum soll ein Spitzenpolitiker anders behandelt werden als ich als "kleiner Mann"? Ich finde es richtig, wie mit ihm umgegangen wird. Gleiches Recht für alle. Und die Aussage, es wäre ein Akt seines politischen Gegners, wirkt auf mich wie billige Polemik. Warum hat der Teufel seine Großmutter erschlagen? Weil er keine Ausrede mehr wusste
Ergänzungen / Herkunft:
Die in mehreren Varianten gebrauchte Redewendung ist schon sehr alt und findet sich schon 1580 in dem Werk "Serpens antiquus" von Johannes Schütz, einem lutherischen Geistlichen und Pamphletisten. Auf Seite 164b wettert er gegen die "Sakramentierer" - ein damaliges Schimpfwort für Leute, die die Anerkennung der Sakramente verweigerten: "Darumb können die Sacramentierer mit diesen (...) Argumenten nicht bestehen. Weil sie aber one auffhören (...) schwetzen und immer ein Argument (one zweiffel durch des Teuffels eingeben) nach dem andern herfür bringen, so sollen frome Christen sich mit ihnen zu Disputieren nicht einlassen. Den ob sie gleich vberwunden werden, so schweigen sie dennoch nicht; sie machens wie sie können, das sie das letzte wort behalten und ohne widerrede nicht gefunden werden. Die Deutschen haben ein Sprichwort, wenn einem mit Worten nicht abzubrechen, das sie sagen: Warumb schlug der Teuffel seine Mutter? Darumb, das sie keine widerrede wuste."
Die Verwendung des Sprichwortes erscheint hier im Kontext etwas rätselhaft, und auch ist hier von Mutter statt Großmutter die Rede, doch der Bezug zur hier betrachteten Redewendung ist offensichtlich.
In diesem Zusammenhang ist die thematische Ähnlichkeit mit dem Märchen "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" der Gebrüder Grimm auffällig. In diesem reißt die Großmutter des Teufels ihrem Enkel nacheinander drei Haare aus und liefert ihm zur Begründung immer eine neue Ausrede. Denkbar ist, dass dies den Wechsel von Mutter zu Großmutter begünstigt hat.
Siehe auch "in Teufels Küche kommen / geraten"; zu "Teufel" siehe auch "es ist der Teufel los ", "Wenn man vom Teufel spricht", "etwas fürchten / scheuen / meiden wie der Teufel das Weihwasser"
> |