1. Eintrag:
Der Zweck heiligt die Mittel
Bedeutung:
Beispiele:
- Der Zweck heiligt nicht immer die Mittel
- Der Zweck heiligt die Mittel - Das Ziel, Gewebe aus embryonalen Stammzellen zu züchten und Therapien zu entwickeln, lässt ethische Bedenken in den Hintergrund treten
- Man muss sich aber fragen, ob ein derartiger Einsatz nach dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel" die Lösung der Probleme wirklich vorwärts bringt
- Der Zweck heiligt nicht die Mittel, auch nicht im Kampf gegen den Terror. Aber viele Mittel sind vollkommen zwecklos
- Wenn es außerhalb des Klassenkampfes kein Kriterium für gut oder böse gibt, dann ist Lüge, Intrige, Verleumdung, Mord und Massenmord eben gerechtfertigt, wenn es dem Aufbau der besseren Welt dient. Der Zweck heiligt die Mittel. Lenin war überzeugt, dass die schlimmen Dinge, die die Bolschewiken im Bürgerkrieg tun mussten (?), durch die leuchtende Zukunft gerechtfertigt sind
- Der Zweck heiligt die Mittel, heißt es. Nirgends trifft das mehr zu als bei der Werbung. Was darf Werbung und was nicht? Sie darf alles, nur eines nicht: langweilen
Ergänzungen / Herkunft:
In seinem Hauptwerk "Discorsi" (1531) schreibt Machiavelli in Bezug auf Romolus: "... ein weiser Mann wird niemals jemanden tadeln wegen einer ungewöhnlichen Tat, wenn sie dazu dient, ein Reich in Ordnung zu bringen oder eine Republik zu gründen. Wenn ihn auch die Tat anklagt, so muss ihn der Erfolg doch entschuldigen" Q.
Das Prinzip "Der Zweck heiligt die Mittel" wurde auch - zu Unrecht - als grundlegendes moralisches Prinzip des Jesuitenordens betrachtet. Die Jesuiten sind eine katholische Ordensgemeinschaft, die 1534 gegründet wurde und z. B. großen Anteil an der Gegenreformation - der katholischen Reaktion auf der von Martin Luther angestoßenen Reformation - hatte. Der Jesuit und Theologe Hermann Busenbaum schrieb 1652 in seiner Schrift "Kern der Moraltheologie": "Wenn der Zweck erlaubt ist, sind auch die Mittel erlaubt." Dabei schloss er aber verwerfliche Mittel aus: ausgenommen Gewalt und Unrecht, "praecisa vi et injuria". Ab dem 17. Jahrhundert sahen sich die Jesuiten zahlreichen Verschwörungstheorien ausgesetzt, in denen sie als machthungrig, romhörig, antiaufklärerisch und materialistisch dargestellt wurden. Nach Büchmann [

Zu "Zweck" siehe auch "Ziel und Zweck", "den Nagel auf den Kopf treffen"
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