1. Eintrag:
es zu bunt treiben
Bedeutung:
Beispiele:
- Wenn wir es zu bunt trieben, wurden uns vom Vater die Ohren langgezogen
- Dreister Seriendieb trieb es zu bunt: Auf der Flucht von Polizei gestellt
- Die Bürger rümpften über das sittenwidrige Betragen die Nase, obwohl sie es in jungen Jahren genauso bunt getrieben hatten
- Staatsanwälte greifen wegen "Untreue" ja erst dann ein, wenn es zu bunt getrieben wird, wie bei der Übernahme des Mannesmann-Konzerns durch Vodafone, wo nicht nur Spitzenleute zweistellige Millionenbeträge extra kassierten
- Andere Unternehmer verschleierten illegale Mitarbeiter, indem sie einem regulär beschäftigten Fahrer offiziell mehrere Fuhren zuteilten. Allerdings trieben sie es mit ihren Tricks zu bunt: Ein einziger Bote hätte laut den Behauptungen gegenüber der Finanzpolizei an einem Tag 26 Stunden gearbeitet
Ergänzungen / Herkunft:
Die Redensart ist in der Variante "es zu bunt machen" (der Sache zu viel tun) schon im Simplicissimus von Grimmelshausen (1669) belegt Q
German Schleifheim von Sulsfort (Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen): Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch, Monpelgart, Nürnberg, 1669, S. 441 (https://www.deutschestextarchiv.de/book/view/grimmelshausen_simplicissimus_1669/?hl=bundt&p=447, abgerufen 25.10.2023)✗
Bernhard Mainot: Newe Zeittung, ob Cardinalis Bellarminus noch lebe, Schwindtlauff, 1615, S. 23 (https://books.google.de/books?id=cdJMAAAAcAAJ&pg=PA23&dq="zu+bundt", abgerufen 25.10.2023); siehe auch Grimm [

Zur Herkunft siehe auch "jemandem wird es zu bunt"; vergleiche auch "es herrscht (ein) buntes Treiben"
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