1. Eintrag:
Du kriegst die Motten! Ich krieg die Motten!



3Häufigkeit:
1 = sehr selten
...
7 = sehr häufig
8 = regional begrenzt 9 = veraltet
✗Beispiele:
- Du kriegst die Motten! Das darf doch einfach nicht wahr sein!
- Jetzt warte ich schon über eine Stunde auf ihn! Du kriegst die Motten!
- Ich könnte echt die Motten kriegen! Da wird so viel Bohei um diese hässliche Stadtmitte am Fluss gemacht, und alles andere verkommt!
- Ich krieg' echt bald die Motten! Das nervt!
Ergänzungen / Herkunft:
umgangssprachlich, salopp; Kleine Insekten wie Grillen und Mücken werden gerne scherzhaft zur Vermittlung der Bedeutungen seltsame Gedanken, Aufregung usw. hergenommen. Die Motte ist insbesondere durch ihre zerstörerischen Eigenschaften und ihre nächtliche Lebensweise redensartlich relevant geworden. Ihr Drang nach Licht, der oft zu ihrem Tode führt, hat ebenfalls zu Analogien zum Menschen veranlasst. Die Redewendung hat ihren Ursprung in den Mietskasernen der Arbeiterviertel im ausgehenden 19. Jahrhundert: Mit den "Motten" ist die Tuberkulose gemeint, die wie Motten die Lunge zerfrisst