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Einmal ist keinmal

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Bedeutung:
Einmal zählt nicht; Ein einziges Mal ist nicht so schlimm; Einmal ist zu wenig
Beispiele:
- Ach, Du willst mich einladen. Das hast du sonst nie getan. Außer ein einziges Mal. Aber einmal ist keinmal
- Einmal ist keinmal, deshalb geht auch unsere Partyreihe munter weiter
- Einmal ist keinmal: Um den Effekt des Intensivprogramms zu optimieren, sollten Sie diese Übungen zu Beginn zweimal täglich durchführen
- Im Alter von 14 bis 20 Jahren entsteht der erste Kontakt zu Drogen. Es beginnt mit der ersten Zigarette mit der Clique oder mit dem besten Freund oder der besten Freundin. Es heißt: "Einmal ist keinmal". Es kann aber durchaus passieren, dass sich daraus eine Sucht entwickelt, denn es wird nicht immer wie vorgesehen bei einer Zigarette bleiben
- Frei nach dem Motto "Einmal ist keinmal", und beim zweiten Mal klappt sowieso alles noch viel besser, haben wir auch im Jahr 2000 ein Übungswochenende veranstaltet
Ergänzungen:
Sprichwort; Dass dieses Sprichwort im wörtlichen Sinn falsch ist, liegt auf der Hand. Doch auch die übertragene Bedeutung "einmal ist zu wenig" oder "einmal ist nicht oft" lässt sich nicht immer halten, denn das Sprichwort ist sehr allgemein, und es kommt eben darauf an, worauf es sich bezieht.
So lässt es sich in Bezug auf ein Vergnügen oder eines Lasters gebrauchen, um seine Wiederholung entsprechend zu verteidigen. Bücking (1797) vergleicht das Sprichwort mit "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer" und nennt das Beispiel der einmaligen Wirkung eines Medikamentes, woraus man nicht schließen kann, dass es generell immer gute Dienste leistet Q
Anders liegt der Fall, wenn es sich um Delikte handelt. Schellhorn schreibt 1797 dazu: "Geht nur von unsträflichen Versehen und Fehltritten in gleichgültigen Dingen an. Zur Entschuldigung eines groben sittlichen Vergehens darf es nicht mißbraucht werden" Q
Im Rechtswesen findet der Spruch in der Praxis der Gerichte seinen Ausdruck und bedeutet, dass ein einmaliges Ereignis keine Aufnahme in das Gewohnheitsrecht begründen kann Q
Zum Schluss sei noch der Aphorismus von Hans Kudszus (1901-1977) genannt: "Einmal ist keinmal" für den Henker, nie für sein Opfer Q
So lässt es sich in Bezug auf ein Vergnügen oder eines Lasters gebrauchen, um seine Wiederholung entsprechend zu verteidigen. Bücking (1797) vergleicht das Sprichwort mit "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer" und nennt das Beispiel der einmaligen Wirkung eines Medikamentes, woraus man nicht schließen kann, dass es generell immer gute Dienste leistet Q
Quellenhinweis:
Bücking: Medicinische und physikalische Erklärung deutscher Sprichwörter und sprichwörtlicher Redensarten, 1797, S. 182 (https://books.google.de/books?id=NDpGAAAAcAAJ&pg=PA15&dq="einmal+ist+keinmal")✗
. Bücking: Medicinische und physikalische Erklärung deutscher Sprichwörter und sprichwörtlicher Redensarten, 1797, S. 182 (https://books.google.de/books?id=NDpGAAAAcAAJ&pg=PA15&dq="einmal+ist+keinmal")✗
Anders liegt der Fall, wenn es sich um Delikte handelt. Schellhorn schreibt 1797 dazu: "Geht nur von unsträflichen Versehen und Fehltritten in gleichgültigen Dingen an. Zur Entschuldigung eines groben sittlichen Vergehens darf es nicht mißbraucht werden" Q
Quellenhinweis:
Andreas Schellhorn: Teutsche Sprichwörter, sprichwörtliche Redensarten und Denksprüche, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1797, S. 34 (https://books.google.de/books?id=-QsJAAAAQAAJ&pg=PA34&dq="einmal+ist+keinmal")✗
. Der Schriftsteller Johann Peter Hebel gar nennt es das "erlogenste und schlimmste unter allen Sprichwörtern ... Denn wer das Böse einmal angefangen hat, der setzt es gemeiniglich auch fort" QAndreas Schellhorn: Teutsche Sprichwörter, sprichwörtliche Redensarten und Denksprüche, Nürnberg, in der Steinischen Buchhandlung, 1797, S. 34 (https://books.google.de/books?id=-QsJAAAAQAAJ&pg=PA34&dq="einmal+ist+keinmal")✗
Quellenhinweis:
Johann Peter Hebel: Hebels Werke, Band 142, Ausgabe 2, W. Spemann, 1811, S. 64 (https://books.google.de/books?id=n0QMAAAAIAAJ&pg=PA64&dq="Rechnungsmeister+oder+ein+
boshafter")✗
. Johann Peter Hebel: Hebels Werke, Band 142, Ausgabe 2, W. Spemann, 1811, S. 64 (https://books.google.de/books?id=n0QMAAAAIAAJ&pg=PA64&dq="Rechnungsmeister+oder+ein+
boshafter")✗
Im Rechtswesen findet der Spruch in der Praxis der Gerichte seinen Ausdruck und bedeutet, dass ein einmaliges Ereignis keine Aufnahme in das Gewohnheitsrecht begründen kann Q
Quellenhinweis:
Krüger-Lorentzen [
], S. 507; Carl A. Gold: Das Mittelalter in seinen Redewendungen, Gassmann Verlag 2008, S. 75✗
. Im Deutschen lässt sich das Sprichwort seit Anfang des 18. Jahrhunderts nachweisen QKrüger-Lorentzen [

Quellenhinweis:
Georg Tobias Pistor: Thesaurus Paroemiarum Germanico-Iuridicarum, Teutsch-Juristischer Sprichwörter-Schatz ... , Band 2, Mulleri, 1715, S. 338 (https://books.google.de/books?id=rYVlAAAAcAAJ&pg=PT5&dq="einmal+ist+keinmal")✗
(könnte aber älter sein). Schon der Naturrechtsphilosoph Samuel Pufendorf (1632-1694) wies auf die Nachsicht bei einmaligen, kleineren Vergehen hin Q. Georg Tobias Pistor: Thesaurus Paroemiarum Germanico-Iuridicarum, Teutsch-Juristischer Sprichwörter-Schatz ... , Band 2, Mulleri, 1715, S. 338 (https://books.google.de/books?id=rYVlAAAAcAAJ&pg=PT5&dq="einmal+ist+keinmal")✗
Zum Schluss sei noch der Aphorismus von Hans Kudszus (1901-1977) genannt: "Einmal ist keinmal" für den Henker, nie für sein Opfer Q
Quellenhinweis:
zit. in: Wolfgang Mieder (Hrsg.): Arbeitstexte für den Unterricht, Deutsche Sprichwörter und Redensarten - Für die Sekundarstufe herausgegeben von Wolfgang Mieder, Stuttgart: Reclam 1979; Reclams Universal-Bibliothek Nr. 9550, S. 151✗
zit. in: Wolfgang Mieder (Hrsg.): Arbeitstexte für den Unterricht, Deutsche Sprichwörter und Redensarten - Für die Sekundarstufe herausgegeben von Wolfgang Mieder, Stuttgart: Reclam 1979; Reclams Universal-Bibliothek Nr. 9550, S. 151✗
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