1. Eintrag:
Augenwischerei; Augenauswischerei

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Bedeutung:
Beispiele:
- Wer steht denn da drin? Die Statistik täuscht nämlich. Das ist Augenwischerei!
- Experten halten diese Bilanz für Augenwischerei
- Die 3,5 Prozent werden tatsächlich nur für ein einziges Jahr gezahlt. Für die restliche Laufzeit dagegen sind die Zinsen ausgesprochen mickrig. Meist sind solche Zinstreppen also nichts als Augenwischerei
- Ich bin nicht zufrieden, denn die Steuerreform ist meiner Meinung nach eine Augenauswischerei. Was uns auf der einen Seite bleibt, wird uns auf der anderen Seite wieder genommen
- Abzuwarten, dass Politik, Wirtschaft oder die Mitmenschen das Ganze schon wuppen werden, ist Augenwischerei und vertane Zeit. Jeder kann jetzt sofort bei sich selbst beginnen
- Augenwischerei ist die Ankündigung, es werde nicht am Bildungsetat gespart. Gemeint ist das Ministerium von Frau Schavan (10,9 Milliarden). Es bringt nur einen sehr kleinen Anteil der Bildungsausgaben auf, denn die sind im wesentlichen Ländersache
Ergänzungen / Herkunft:
Die ersten Belege stammen aus Österreich seit Mitte des 19. Jahrhunderts Q
Betrachtungen über das Fürstenthum Serbien, Wien 1851, S. 61; Oesterreichisch-preussischer Krieg gegen Dänemark, nach authentischen Quellen dargestellt von einem k. k. Offizier, Wien 1865, S. 267; Neue Militär-Zeitung (ÖNB: Oesterreichischer Soldatenfreund), Wien, Nr. 17, 27.02.1869, S. 148, Sp. 1; Oesterreichisch-ungarische Wehr-Zeitung, Der Kamerad, Nr. 112, Wien 23.04.1869, S. 4, Sp. 2 u. 3✗
Ursprung ist die ältere Redewendung "jemandem die Augen auswischen" (jemanden betrügen, täuschen). Das dazugehörige Bild erklären die "Bildungsblätter" (1807) so: "Derjenige, welcher Staub oder Sand in's Auge bekommt, wird dadurch am Sehen gehindert; da hingegen der, welchem man die Augen auswischt, in den Stand gesetzt wird, heller zu sehen; und so scheinen beide Ausdrücke einander entgegengesetzt. Gleichwohl sagen beide beinahe dasselbe, nur mit dem Unterschiede, daß es bei dem Ersteren ernstlich, bei dem Letztern ironisch gemeint ist" Q
Bildungs-Blätter, Zeitung für die Jugend, Nr. 107, 05.09.1807, 855 / 856; auch in: Der Wanderer, Nro. 169, 17.06.1832, S. 3✗