1. Eintrag:
Jedem das Seine!
Bedeutung:
Beispiele:
- Die Schüler-Union in Nordrhein-Westfalen wollte gegen Gemeinschaftsschulen protestieren und wählte dafür ausgerechnet das Motto "Jedem das Seine" - einst prangte es über dem KZ Buchenwald. Jetzt machte die CDU eine Notbremsung, die Schüler-Union hat sich entschuldigt
- Jedem das Seine oder das Gleiche für alle?
- Jedem das Seine: Die Auslegung verfahrenstechnischer Anlagen richtet sich nach den Produkteigenschaften
- Gott erklärt sich zum Schirmherrn des Rechts unter den Menschen, des Menschenrechts. Sein Recht meint: Er behandelt nicht alle gleich, sondern gibt jedem das Seine. Er schaut nicht zu, sondern greift ein und hilft
- Ich weiß nicht, ob ein Rabe flauschiger als ein Hase ist ... Aber jedem das Seine!
- Mit der Formel "Jedem das Seine" allein ist wenig anzufangen, weil sie keine Maßstäbe hat, weil sie jedweder Argumentation, Lehre und Irrlehre dienlich ist: Man interpretiert erst die Maßstäbe hinein, die man dann wieder herausholt. Die Formel ist tautologisch. Jedem das Seine lässt jeden alleine
Ergänzungen / Herkunft:
In der Vergangenheit wurde wegen der Allgemeinheit der Aussage der Begriff äußerst unterschiedlich verwendet (siehe auch letztes Beispiel). Die Nationalsozialisten ließen den Spruch in das Eingangstor des Konzentrationslagers Buchenwald einschmieden und verhöhnten damit noch ihre Opfer - hier ermordeten die Nazis zwischen 1937 und 1945 56.000 Menschen. Wegen dieser unguten Assoziation gilt bis heute die Verwendung des Spruches teilweise als problematisch. Er wurde allerdings auch schon als Werbespruch eingesetzt
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