
Sprichwort; Diese Volksweisheit ist ziemlich umstritten, was sich daran erkennen lässt, dass es eben auch genau das gegenteilige Sprichwort gibt: "
Jung gefreit hat gar oft
gereut". Beide Varianten finden sich bereits in der Sammlung von Wander
QQuellenhinweis:
1867-1880, [

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✗. Es gilt jedoch als erwiesen, dass die Persönlichkeitsentwicklung
junger Menschen, die in einer Partnerschaft leben, ausgeprägter vonstatten geht als bei Singles. Dies gilt z. B. für Merkmale wie Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit. Der US-amerikanische Soziologe Nicholas Wolfinger fand heraus, dass Menschen, die zwischen 28 und 32 eine erste Ehe eingehen, sich in den Folgejahren besonders selten scheiden lassen. Je jünger oder je älter sie sind, desto höher ist ihre Scheidungswahrscheinlichkeit. Man kann also sagen, dass beide Varianten des Sprichwortes nicht unbedingt richtig sind. Und auch schon Wander weist darauf hin, dass die Völker - glaubt man ihren Sprichwörtern - bezüglich des frühen Heiratens ziemlich unterschiedlicher Ansicht sind: "Die Neugriechen empfehlen,
jung zu heirathen: Freie
jung oder du wirst
jung schon ein Mönch sein. Auch die Polen sind dafür; sie behaupten: Früh freien und
jung heirathen wird
niemand gereuen. Die Litauer stimmen, den Grund angebend, bei, indem sie sagen:
Jung gefreit (vom Manne),
jung geheirathet (von der Frau) lass dich nicht gereuen; die Söhne werden heranwachsen wie Brüder und dir Töchter wie Schwestern. Damit übereinstimmend sagt der Araber: Meine Söhne sind im Herbste meines Lebens geboren; glücklich der, dessen Söhne im Frühling seines Lebens geboren sind. Aber die Begriffe 'früh' und '
jung' sind einer sehr verschiedenen Auslegung fähig. Was ist früh, was spät? Die Chinesen sagen ganz allgemein: Wenn man das gehörige Alter erreicht
hat, muss man heirathen. Der Spa
nier sagt: Wenn du den Säbel umgürten kannst, verheirathe dich. Der Engländer: Wer heirathet, eh' er klug ist, der stirbt, eh' er reich ist"