1. Eintrag:
Katzenmusik

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Bedeutung:
misstönende, schlechte Musik; Durcheinander verschiedenster Töne
Ergänzungen:
Seit dem 17. Jahrhundert ist die Wendung für schlechte Musik und unmelodischen Lärm in Sprichwörtersammlungen aufgeführt. Allerdings gab es schon weit länger den Volksbrauch, dass Burschen vor dem Haus einer vorher bestimmten Person mit Schreien, Johlen, Pfeifen und mit mitgeführten Geräten Lärm veranstalteten. Solche Bräuche wurden am stärksten in den an romanisches Stammgebiet angrenzenden Ländern West- und Süddeutschlands ausgeübt, wo sie mit dem Charivari (siehe auch "Charivari machen") zusammenfließen. In beiden Fällen handelt es sich um Relikte alter Volksgerichtsbarkeit bzw. um Akte sittenrechtlicher Brandmarkung und Verspottung. So wurde beispielsweise Mädchen, die in ein anderes Dorf heirateten, eine Katzenmusik dargebracht; weitere Gelegenheiten sind die Heirat zwischen Jung und Alt, die Wiederverheiratung Verwitweter oder das Zusammenleben Unverheirateter gewesen. Daneben gab es aber auch Formen der ehrenvollen Katzenmusik vor den Häusern angesehener Leute. Vermutlich handelt es sich bei Charivari und Katzenmusik um Reste alter indogermanischer Schwarmumzüge, gegen die die katholische Kirche (wegen des heidnischen Charakters) durch das ganze Mittelalter hindurch angegangen ist