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REDENSART | BEDEUTUNG | BEISPIELE | ERGÄNZUNGEN |
sich totarbeiten | sehr hart arbeiten ; bis zur Erschöpfung arbeiten ; arbeiten, bis man stirbt | "Der Job ist okay, man arbeitet sich nicht tot!"; "Ein gefährlicher Kritiker wird mundtot gemacht, indem man ihm einen lukrativen Posten bei den Stadtwerken verschafft, auf dem er sich nicht totarbeiten wird"; "Auf keinen Fall werde er sich totarbeiten, wie es sein Vater tat. Der starb während einer Herzoperation, mit 59 Jahren, kurz bevor er in Rente gehen wollte"; "Pflege, ein Knochenjob. Man arbeitet sich tot für wenig Geld"; (Titel:) "Karoshi für alle! Oder: Totarbeiten als neuer Extremsport in der Mittelschicht. Ein Bericht aus der Hölle" | umgangssprachlich; Das Verb "totarbeiten" ist ein drastischer Begriff für Überarbeitung, die zu gesundheitlichen Schäden - im Extremfall bis zum Tod - führen kann. In Japan gibt es sogar einen eigenen Begriff dafür: Karoshi bezeichnet den plötzlichen berufsbezogenen Tod, der sich in stressbedingtem Herzinfarkt, Schlaganfall u. a. ausdrückt. Aber auch in Deutschland ist die Arbeitsverdichtung mit ihren negativen Folgen (Burnout, Erschöpfung) ein viel diskutiertes Thema. Ganz wörtlich zu nehmen war das "Totarbeiten" während der Nazizeit, in der es Programm war: Bei der "Vernichtung durch Arbeit" ließen die Nationalsozialisten ganz kalkuliert ihre Opfer bis zum Tod schuften. Der Begriff ist mindestens seit dem 19. Jahrhundert geläufig und dürfte aus Verkürzung von "zu Tode arbeiten" entstanden sein. Einen frühen Beleg finden wir im Märchen "Die zwölf faulen Knechte" der Gebrüder Grimm, in dem ein Knecht sagt: "Es ist übrig genug, wenn ich des Tags ein Fuder hinaus fahre. Jch habe keine Lust mich todt zu arbeiten" Quellenhinweis: Jacob Grimm; Wilhelm Grimm: Kinder und Hausmärchen, 7. Aufl, Bd. 2. Göttingen 1857, S. 281 |
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sich totlachen | heftig lachen ; jemanden auslachen | "Hier gibt es witzige und kostenlose E-Mails zum Totlachen"; ""Gefährliche Drohung oder zum Totlachen?"; "Ich könnte mich totlachen!"; "'Stützstrumpfkiller': eine Gaunerkomödie zum Totlachen"; "Der Film ist einfach zum Totlachen"; "18% wollen die Gelben bei den nächsten Wahlen erreichen? Ich lach mich tot!"; "Ich lach mich tot! Keine Ahnung von irgendwas, aber mitreden müssen!"; "Mit ihrem schier unerschöpflichen und sehr humorlastigen Redeschwall war Julia die gelungene Ablenkung vom Gerede über Arthritis, orthopädische Strümpfe und all das, was früher besser war. Das obligatorische 'Bist du aber groß geworden' (hahaha, ich lach mich tot, ich bin seit mindestens 12 Jahren 164,5 cm groß bzw. klein!) ließ ich über mich ergehen, gab der Verwandtschaft anständig mein Pfötchen, lächelte charmant und bemühte mich, jedem etwas Kurzes, Nettes zu sagen und mich dann zu Julia zu verkrümeln" | umgangssprachlich; siehe auch "sich zu Tode lachen", "sich kranklachen" |
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sich totlaufen | ohne Ergebnis zu Ende gehen | umgangssprachlich | |
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zwei Fliegen mit einer Klappe / auf einen Streich schlagen | einen doppelten Zweck auf einmal erreichen; zwei Aufgaben mit einer einzigen Maßnahme erledigen | "Auf diese Weise können Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: weitgehende Kalkulationssicherheit und Zinsersparnis zugleich"; "Wer eine Kapitallebensversicherung abschließt, will zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: für später sparen und gleichzeitig die Familie absichern"; "Schröder hätte mit einer 'erfolgreichen' Bündnisrunde zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: sich selbst als großen Moderator widerstreitender Interessen präsentiert und sich gleichzeitig im Wahljahr Ruhe an der Tariffront verschafft" | auf einen Streich: vorwiegend Österreich und Schweiz; Die Redensart ist eine jüngere Variante einer ganzen Reihe älterer Redensarten, mit denen eine glückliche Gleichzeitigkeit im Sinne der Lösung mehrerer Probleme und des Erzielens mehrerer Erfolge ausgedrückt wird. Die Redensart ist entweder Anlass für eine Episode im Märchen vom tapferen Schneiderlein der Gebrüder Grimm gewesen, oder sie hat sich erst sekundär daraus gebildet. Bekanntlich gelingt dem Schneiderlein die Großtat, gleichzeitig sieben Fliegen mit einer Klappe zu schlagen (siebene auf einen Streich!). Zu "Streich" siehe auch "jemandem einen Streich spielen" |
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den Tag totschlagen | etwas zum Zeitvertreib tun ; etwas tun, damit man sich nicht langweilt (z. B. etwas spielen) | umgangssprachlich, selten (eher: "die Zeit totschlagen") | |
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die Zeit totschlagen | etwas zum Zeitvertreib tun ; etwas tun, damit man sich nicht langweilt [z. B. etwas spielen] | "Danny sieht fern - Zeit totschlagen eines Unterbeschäftigten"; "Wen könnte man anrufen, einfach etwas quatschen und die Zeit totschlagen?"; "Es ist kein Geheimnis, dass in der Bevölkerung ein Bild von StudentInnen dominiert, das nicht unbedingt als vorteilhaft zu bezeichnen ist. Morgens lange schlafen, tagsüber die Zeit totschlagen, abends in Cafés und Kneipen sitzen - so scheint der Tagesablauf auszusehen" | umgangssprachlich; Der Begriff "Zeitvertreib" ist erst eine Erfindung des 18. Jahrhunderts, aber den Reichen und Adligen war Sport, Spiel und Unterhaltung auch vorher natürlich nicht unbekannt. Das redensartliche Bild meint, dass man die "Person Zeit" vertreiben oder gar töten kann, damit sie einen nicht länger durch ihre Anwesenheit belästigt. Zur Personifizierung der Zeit siehe auch "die Zeit arbeitet für jemanden" |
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ein tot geborenes / totgeborenes Kind | etwas, das von Anfang an keine Chance hat; etwas Aussichtsloses; etwas, das von vornherein zum Scheitern verurteilt ist | "Für Karin Schipper ist die Investition 'rausgeworfenes Geld. Der Platz wird nicht angenommen werden. Das ist ein Schnellschuss und ein totgeborenes Kind', ist sie überzeugt. Die Entscheidung sei 'am grünen Tisch getroffen worden von Leuten, die nicht Wohnmobil fahren'"; "Elektromobilität - ein tot geborenes Kind"; "Wir sollten aufpassen, dass wir hier kein totgeborenes Kind produzieren"; "Aber Probleme mit der Motorabdichtung führen zu gravierenden Schäden. Doch NSU lässt nicht locker, mag VW-Chef Nordhoff den Wankelmotor auch als 'totgeborenes Kind' bezeichnen"; "Viele so genannte Insider bezeichneten damals die Handballgruppe als 'tot geborenes Kind'. Zwar gibt es die Abteilung tatsächlich nicht mehr, doch hat sie sich 18 Jahre lang behaupten können und in dieser Zeit in Niederbayern Handballgeschichte geschrieben"; "Diese Euro-Idee war von Beginn an ein totgeborenes Kind - wir hätten die Grenzen zu lassen sollen, die D-Mark behalten und uns mit unserer eigenen Leistung auf dem Weltmarkt behaupten sollen!" | |
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die Klappe / den Mund / das Maul / den Rand / den Rachen aufreißen | sich wichtig machen ; angeben ; viel reden ; prahlen | umgangssprachlich, salopp; Mit Maul wird gewöhnlich nur der Mund der Tiere bezeichnet. Alle Redensarten mit Maul beziehen sich auf den Menschen und sind somit einer derben Stilebene zuzuordnen. In sehr vielen Fällen kann statt Maul auch Mund gesagt werden, wobei eine etwas weniger grobe Nuancierung erfolgt. Siehe auch "eine große Klappe haben"; siehe auch "von etwas / jemandem die Nase / Schnauze (gestrichen) voll haben" | |
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