1. Eintrag:
der Prellbock für etwas / jemanden sein
Bedeutung:
Beispiele:
- Als Bürgermeister ist man auch Prellbock für jede Art von Unmut aus Politik und Bevölkerung. Das ist auch richtig, denn ich trage die Verantwortung für alles, was schiefläuft
- Links sitzt der schwergewichtige SPD-Chef, rechts der riesige CSU-Vorsitzende, in der Mitte wie ein Prellbock die Kanzlerin
- Haben Frauen einfach bessere Nerven oder wurden sie bloß noch nie befragt, wie gern sie eigentlich den emotionalen Prellbock für ihre Partner spielen?
- Sein Leben bis zur Rente stellte er sich nun als Schichtingenieur vor, als Bindeglied oder auch Prellbock zwischen Arbeiter und Leitung
- Die kaiserliche Armee opferte Okinawa damals gezielt als Prellbock, um eine Landung der Alliierten auf Nippons Hauptinseln so lange wie möglich hinauszuzögern
- Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Medien nicht nur zur Information, Bildung und Unterhaltung genutzt werden, sondern auch zur Bewältigung von Einsamkeit oder als Prellbock in Situationen psychischer Belastung
- Eigentlich sollte er die Bank damals an die Börse bringen. Nun ist er der Feuerwehrmann, der Prellbock, der Müllschlucker. Seine Aufgabe: sanieren, abbauen, verkaufen, beruhigen, sich beschimpfen lassen und dabei immer mit einem Bein im Knast stehen
Ergänzungen / Herkunft:
Die übertragene Verwendung ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts geläufig, z. B. 1894 im "Vorwärts": "Man hat Stegmüller als Prellbock in dem Streitfalle Geck-Rüdt-Dreesbach benutzt. Die anderen 'verständigen' Genossen sind die Hauptschuldigen. Weil einer dem anderen die Nase im Gesicht nicht gönnt (Heiterkeit), brauchte man einen Blitzableiter. Und das sollte Stegmüller sein" Q
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