1. Eintrag:
Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass
Bedeutung:
Als Motto Leuten in den Mund gelegt, die die Vorteile einer Sache gerne genießen, aber nicht bereit sind, die damit verbundenen Nachteile in Kauf zu nehmen
Beispiele:
- Man kann nicht nach dem Motto verfahren: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!
- "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!" Diese Bärenweisheit zeigt das Solidaritätsproblem in der Gesellschaft und die Einstellung vieler Bürger auf. Auf der einen Seite stellen die Bürger höhere Anforderungen an den Staat. Auf der anderen Seite sind sie aber immer weniger dazu bereit, ihren Beitrag (z. B. in Form von Steuern) für die Realisierung ihrer Ziele zu leisten
Ergänzungen / Herkunft:
Sprichwort; Das Sprichwort reicht bis ins Mittelalter zurück und hat seinen Ursprung in der Re
densart "jemandem
den Pelz waschen" mit der Bedeutung "jemandem derb zusetzen", die seit 1500 belegt ist.
Den nächsten Bezug gibt es in
den Geschichten des Till Eulenspiegel. Er soll von 1300 bis 1350 gelebt haben und ist die Titelgestalt eines deutschen Volksbuches, der von seinen Narrenstreichen handelt. Dabei soll er vorhan
dene Re
densarten wörtlich genommen und somit die Leute auf die Palme gebracht haben. Die 30. Historie handelt davon, wie Eulenspiegel
Pelze seiner Gastgeberin und anderer Frauen in Milch kocht und damit so verdirbt, dass sie auseinanderfallen. Anschließend
macht er sich aus dem Staub. Das Sprichwort selbst soll Georg der Bärtige (1471-1539) zuerst, und zwar tadelnd gegen
den diplomatischen Erasmus von Rotterdam gebraucht haben
QQuellenhinweis:
Wander [

]
✗