1. Eintrag:
Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen
Bedeutung:
2. Wenn es mal schief läuft, dann richtig; Ein Unglück kommt selten allein
Beispiele:
1.- Wunder Dich nicht, dass Du nicht gewonnen hast, der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen
- Wirklich, zu beneiden bist du, ein Weingut geerbt. Wo was ist, kommt was hin, der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen
- Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen, weiß der Volksmund. Doch diese ungerechte Verteilung der irdischen Güter ist nicht vom Teufel und erst recht nicht von Gott gegeben. Denn diese Ungerechtigkeit fällt nicht einfach so vom Himmel, es ist Menschenwerk
- Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen. Der Ökonom Thomas Piketty destilliert dieses Naturgesetz des Kapitalismus in eine knappe Formel: r > g. Wenn die Kapitalrendite über der Wachstumsrate liegt, dann folgt daraus, dass ererbtes Vermögen schneller wächst als Produktion und Einkommen – die Ungleichheit steigt
- Das Sprichwort "Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen" trifft hier den Nagel auf den Kopf. Mehr Medienpräsenz – mehr Geld
- Wunder Dich nicht, dass du noch mehr Probleme bekommen hast, der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen
- 'Zusammenhalt wäre zwar nötig, aber es kann keine Rede davon sein. 'Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen', weiß der Volksmund. Und darum kriegen Obdachlose keine Staatshilfen, sondern wg. Corona die Notunterkünfte und Suppenküchen gesperrt
- Vor Weihnachten haben mich die Erkältungen fest im Griff gehabt. Als diese nicht aufhören wollen, sagt mein Arzt sarkastisch: "Der Teufel scheißt immer auf denselben Haufen." Aber jetzt geht es wieder
Ergänzungen / Herkunft:
Was dieses Sprichwort ausdrückt, nennt man in der Soziologie Matthäus-Effekt ("Wer hat, dem wird gegeben"): Wer Erfolg hat, erhöht damit seine Chancen, auch weiterhin erfolgreich zu sein, was spätestens dann nicht (mehr) mit der eigenen Leistung erklärt werden kann (Bedeutung 1). Das Entsprechende gilt für den Misserfolg (Bedeutung 2). Meist wird das Sprichwort auf Besitz und Geld bezogen Q.
Das Sprichwort ist letztlich eine Klage über die soziale Ungleichheit oder schicksalhafte Ungerechtigkeit. Wir finden es bereits in der Sprichwörtersammlung von Sebastian Franck aus dem Jahr 1541 Q. Und er meint damit die Bedeutung 1, denn er schreibt dazu: "Man gibt nur denen, die genug haben".
Zu "Teufel" siehe auch "es ist der Teufel los"; zu "scheißen" siehe auch "Scheiße"; zu Sebastian Franck siehe auch "die Flöhe husten hören"
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