1. Eintrag:
Zum Wohl! Wohlsein!
Beispiele:
- Der Mann schenkt ein und reicht mir ein Glas. "Zum Wohl!" "Zum Wohl!" Wir stoßen mit hellem Klirren an und trinken
- Ganz am Ende der Rede hatte ich dann tatsächlich vorgesehen, dass Hans sagen sollte: "Nun wollen wir noch auf das Brautpaar anstoßen. Zum Wohl!"
- "Zum Wohle!" Das war Oma, diesmal mit ungedämpfter Stimme. "Zum Wohle", sagte auch Claudia, nicht Prost wie zu Heinz. "Zum Wohle, ist das vornehmer?", überlegte Jürgen
Ergänzungen / Herkunft:
Entsprechende Sprüche und Redewendungen sind sehr vielfältig. Früh bezeugt ist hierbei das Wort "heil", für das es schon altnordische und angelsächsische Belege gibt Q, aber auch die "Gesundheit", die man den Anwesenden wünscht. Besonders die Zeit des 30-jährigen Krieges (1618-1648) ist dabei reich an Belegen Q. Adam Olearius schreibt z. B. 1647: "Wir / die wir durch das Gesundheit trincken bereit zu freudigem humor ermuntert / kunten dahero leicht ver anlasset werden / diesen Tag mit Fröligkeit vnd guter Lust zu vollbringen" Q
Adam Olearius: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647, S. 13✗
Die Verwendung von "Wohl" (Wohlergehen, gutes Leben, gewünschter Zustand in Bezug auf Befinden und Gesundheit) im Rahmen von Segens- und Trinksprüchen ist jünger und erst seit dem 18. Jahrhundert zu finden. Ein schönes Beispiel, in dem das anklingt, finden wir 1728 in einem Knigge über den guten Gastgeber, der beim Zutrinken auf allzu große Gläser verzichtet: "Weil vernünfftige Leute hierbey mehr auf die Figur, auf das Ceremoniel, und den damit verknüpfften guten Wunsch vor des andern Wohlseyn, als auf das volle Maaß des Glases sehen, so kan er seine Devotion und Hochachtungen bey einer kleinen Dosi so wohl erweisen, als bey einem vollen gerüttelten und überflüßigem Maaß" Q
Julius Bernhard von Rohr: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der Privat-Personen, Berlin 1728, S. 451✗
Siehe auch "wohl oder übel", "Gesundheit!"