1. Eintrag:
(allein) auf verlorenem Posten stehen / kämpfen / sein
Bedeutung:
Beispiele:
- Der einzige, der die Bürger immer wieder zur Zivilcourage aufruft, ist der Herausgeber der Zeitung, Josh Belly. Doch allein steht er auf verlorenem Posten
- Der Bezirksligist ging als Außenseiter ins Rennen und stand nach zwei Auftaktniederlagen früh auf verlorenem Posten
- Im Kampf mit günstigeren Banken um junge erwachsene Kunden sehen sich die Sparkassen oft auf verlorenem Posten
- Jetzt ist in der Hansestadt allerdings Wahlkampf und die CDU steht mit 15 Prozent in den Umfragen auf ziemlich verlorenem Posten
- 1946 nutzt Kästner im Vorwort zur Neuauflage sehr augenfällig den Topos des "verlorenen Postens", um die Position des Moralisten in der bürgerlichen Gesellschaft zu beschreiben
Ergänzungen / Herkunft:
In übertragener Bedeutung wurde die Redensart schon im 19. Jahrhundert genutzt. In der Literatur diente er oft zur Beschreibung des Künstlers, der sich seiner Mission verpflichtet fühlt, aber von der Gesellschaft nicht beachtet wird Q
Lothar Bluhm: "Sein angestammter Platz ist und bleibt der verlorene Posten", Zu einem Sprachbild in den Vorworten zu Erich Kästners Fabian und in einer Kritik Walter Benjamins; in Bezug auf: Lothar Bluhm: Auf verlorenem Posten, Ein Streifzug durch die Geschichte eines Sprachbildes, Wissenschaftlicher Verlag Trier, 2012, S. 34-61✗
Verlor’ner Posten in dem Freiheitskriege,
Hielt ich seit dreißig Jahren treulich aus.
Ich kämpfte ohne Hoffnung, daß ich siege,
Ich wußte, nie komm’ ich gesund nach Haus
Q
Heinrich Heine: Romanzero, Hamburg, Hoffmann und Campe, 1851. Seiten 201–202 (https://de.wikisource.org/wiki/Enfant_Perdu, abgerufen 23.10.2023)✗
Siehe auch "auf dem Posten sein"
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