1. Eintrag:
an etwas / jemanden herumdoktern / rumdoktern

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Bedeutung:
Beispiele:
- Wir sollten die Ursachen bekämpfen, statt immer nur an den Symptomen herumzudoktern
- Auf Orthopäden, die an Schulter, Knie oder Rücken herumdoktern und Beschwerden nur verschlimmbessern, würde so mancher Patient wohl besser verzichten
- Ein Angriff in Richtung Hausärzte aus dem Publikum unterstrich die Problematik: "Es gibt zwar eine Wundsprechstunde in der Klinik am Eichert, der Hausarzt doktert aber selbst herum und schickt den Patienten nicht dorthin"
- Statt Stärken auszubauen, doktern sie herum an Schwächen
- Rufen Sie bei Problemen Spezialisten, die sich damit auskennen. Doktern Sie nicht selbst am Computer herum, das kostet Sie zu viel Zeit und Nerven
- Für ihr Technikverständnis bewunderte er die heutige Jugend, er hätte wieder zwei Stunden rumgedoktert, um dann entnervt aufzugeben
Ergänzungen:
umgangssprachlich, salopp, oft abwertend; Das heute kaum gebräuchliche Verb "doktern" bedeutet zunächst "verarzten, behandeln, als Arzt arbeiten", wobei dies schon früh auch eine negative Note haben konnte Q.
Das hat natürlich mit dem ambivalenten Blick des Patienten auf den Arzt zu tun, der sich aus dem Missverhältnis zwischen seinen (oft überzogenen) Hoffnungen und Erwartungen und den (begrenzten) Möglichkeiten des Arztes ergibt: Einerseits Respekt und Anerkennung ("Halbgott in Weiß"), andererseits Geringschätzung ("Quacksalber", "Kurpfuscher"). Schon die mittelalterlichen Behandlungsmethoden, die aufgrund der Viersäftelehre angewendet wurden (siehe hierzu "saft- und kraftlos; ohne Saft und Kraft"), waren oft mehr schädlich als nützlich. Auch nutz(t)en viele Heiler die Not der Kranken aus, um allerlei wirkungslose Mittelchen und Therapien zu verkaufen.
Die Bedeutung von "doktern" (= behandeln) eignet sich zudem gut für den bildlichen Gebrauch und Erweiterung auf andere, nicht-medizinische Bereiche, wobei die Verknüpfung mit "herum-" naheliegt. In der Umgangssprache wird das Präfix in Verbindung mit Verben oft auf ein wenig zielgerichtetes, durch allerlei (erfolglose) Versuche gekennzeichnetes, oft auch sinnloses Tun bezogen (z. B. "herumfummeln", "herumfuhrwerken", "herumfriemeln", "herummurksen").
Wir finden den Ausdruck schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1849 lesen wir in einem Artikel über den Unterricht an Volksschulen: "Nun sollen die kleinen Bälge in Zukunft noch mehr an sich herumdoktern lassen? Arme Kinderwelt!" Q
Das hat natürlich mit dem ambivalenten Blick des Patienten auf den Arzt zu tun, der sich aus dem Missverhältnis zwischen seinen (oft überzogenen) Hoffnungen und Erwartungen und den (begrenzten) Möglichkeiten des Arztes ergibt: Einerseits Respekt und Anerkennung ("Halbgott in Weiß"), andererseits Geringschätzung ("Quacksalber", "Kurpfuscher"). Schon die mittelalterlichen Behandlungsmethoden, die aufgrund der Viersäftelehre angewendet wurden (siehe hierzu "saft- und kraftlos; ohne Saft und Kraft"), waren oft mehr schädlich als nützlich. Auch nutz(t)en viele Heiler die Not der Kranken aus, um allerlei wirkungslose Mittelchen und Therapien zu verkaufen.
Die Bedeutung von "doktern" (= behandeln) eignet sich zudem gut für den bildlichen Gebrauch und Erweiterung auf andere, nicht-medizinische Bereiche, wobei die Verknüpfung mit "herum-" naheliegt. In der Umgangssprache wird das Präfix in Verbindung mit Verben oft auf ein wenig zielgerichtetes, durch allerlei (erfolglose) Versuche gekennzeichnetes, oft auch sinnloses Tun bezogen (z. B. "herumfummeln", "herumfuhrwerken", "herumfriemeln", "herummurksen").
Wir finden den Ausdruck schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1849 lesen wir in einem Artikel über den Unterricht an Volksschulen: "Nun sollen die kleinen Bälge in Zukunft noch mehr an sich herumdoktern lassen? Arme Kinderwelt!" Q