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REDENSART | BEDEUTUNG | BEISPIELE | ERGÄNZUNGEN |
schuften / arbeiten wie ein Pferd | schwer / übermäßig / intensiv / hart / angestrengt arbeiten; bis zur Erschöpfung arbeiten | "Sie sind Mitte 70, sind rund um den Globus unterwegs und arbeiten noch immer wie ein Pferd. Was treibt Sie an?"; "In der Lehre, die sie macht, um sich zu erden, schuftet sie wie ein Pferd"; "Meine Mitarbeiterin kann manchmal eine richtige Zicke sein. Aber wenn es drauf ankommt, kann sie zupacken und arbeiten wie ein Pferd"; "Hier musst du arbeiten wie Pferd, wirst aber bezahlt wie ein Pony"; "Als Magd musste man schuften wie ein Pferd" | umgangssprachlich; Der Vergleich des Arbeitstiers Pferd mit dem arbeitenden Menschen finden wir schon im (heute veralteten) Begriff "Rossarbeit" (zunächst eine Arbeit, die mit Pferden verrichtet wird), der über Jahrhunderte gebräuchlich war. Bereits 1534 schreibt Agricola in seinem Sprichwörterbuch: "Eyn pferd vn ein maul thun grosse arbeit / wie droben gesagt ist / darumb wenn man von grosser arbeyt sagt / die schier yber eyns menschen kreffte ist / so spricht man / es sey roßarbeyt" Quellenhinweis: . Johannes Agricola: Sybenhundert vnd Fünfftzig Teütscher Sprichwörter, verneüwert vnd gebessert. Hagenau 1534 Den Ausdruck "arbeiten wie ein Pferd" finden wir zuerst bei August von Kotzebue (1790): "Alles wohl und gut. Hab, ohne mich zu rühmen, gearbeitet, wie ein Pferd" Quellenhinweis: . August von Kotzebue: Menschenhaß und Reue, Berlin 1790, S. 56 Siehe auch "arbeiten wie ein Tier"; zu "Pferd" siehe auch "das beste Pferd im Stall sein" |
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wie ein Posaunenengel aussehen | ein pausbäckiges Gesicht haben | umgangssprachlich | |
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dastehen / aussehen wie ein lebendiges Fragezeichen | ratlos sein ; etwas nicht verstehen | "Es gibt da ja haufenweise Produkte, die man verwenden kann, also stand ich mal wieder da wie ein lebendiges Fragezeichen"; "Ich muss wie ein lebendiges Fragezeichen ausgesehen haben. Ich wusste überhaupt nicht, was er meint" | umgangssprachlich |
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wie das blühende Leben sein / aussehen | gesund / munter / fit sein / aussehen | Der natürliche Menschenverstand begreift unter Leben das, was sich durch sich selbst bewegt. Der volkstümliche Gegensatz zwischen Leben und Sterben ist auch durch das Christentum, mit der immerhin bedeutsamen Betonung des Ewigen Lebens, nicht wesentlich verändert worden, wenn man den Konservativismus der sprachlichen Wendungen zum Maßstab nimmt. Hier ist immer noch der Tod das Ziel, bestenfalls die Grenze von Lebensweg und Lebensreise. Auch wird das Leben ganz unchristlich als Kampf oder gar als Spiel bzw. Glücksspiel gesehen. Das Leben kann daher "eingesetzt" und "verloren" werden wie jeder beliebige Besitz. Ganz zentral ist die Theater-Metapher, nach der sich alles auf der Bühne des Lebens abspielt. Auch dieser Gedanke ist ursprünglich heidnisch und aufgrund seiner Prägnanz beibehalten und christlich überformt worden. Die Redeweise vom "blühenden Leben" wiederum ist der Pflanzen-Metaphorik zuzuordnen, in deren Rahmen vor allem botanische Begriffe wie "Blüte / Früchte des Lebens" eine Rolle spielen. Auch dieser Bildbereich zeigt den Versuch, die Komplexität des menschlichen Werdens und Vergehens auf ein überschaubares Modell zu reduzieren | |
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aussehen wie ein Struwwelpeter | eine unordentliche Frisur haben ; ungekämmte Haare haben | umgangssprachlich | |
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aussehen wie Sau | unordentlich / dreckig sein | "Hier sieht es ja mal wieder aus wie Sau!"; "Hast du gesehen, wie sich Tina gestern gekleidet hat? Die sah ja aus wie Sau!"; "Die Küche sieht aus wie Sau, wir müssen endlich mal wieder abwaschen!" | umgangssprachlich, salopp |
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wie Milch und Blut aussehen; schön wie Milch und Blut sein | jung und frisch aussehen | "Sie war so schön, so schön wie Milch und Blut"; "Bist so lieb und gut, schön wie Milch und Blut, du musst bei mir bleiben, mir die Zeit vertreiben"; "Er hatte ein volles, rotwangiges Gesicht wie Milch und Blut, eine zarte Haut, große blaue Augen und goldblondes, zurück gekämmtes, langes Haar"; "Anne Lisbeth war wie Milch und Blut, jung, frisch und fröhlich, wunderschön sah sie aus, blendend weiße Zähne, klare Augen hatte sie, leicht war ihr Fuß im Tanze und ihr Sinn noch leichter!" | volkstümlich; Ein weißes Gesicht und rote Wangen und Lippen galten im Mittelalter als Zeichen der weiblichen Schönheit und Gesundheit. Daher rührt auch das häufige Bild von Lilie und Rose als Symbol weiblicher Schönheit in der höfischen Minnelyrik (beispielsweise bei Walther von der Vogelweide). Parzival Quellenhinweis: wird an seine Geliebte erinnert, als er drei Blutstropfen im Schnee sieht, und erstarrt wie gelähmt in melancholischer Teilnahmslosigkeit, so wie es sein Name verkündet (arabisch: "Geschöpf des Saturn"; der Saturn ist das Gestirn des Melancholikers) 282,20 |
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voll wie 20 / 40 / 100 / 1000 / zwanzig / vierzig / hundert / tausend Russen sein | sehr betrunken sein | "Gestern war ich wieder voll wie tausend Russen!" | umgangssprachlich, salopp; Redensart, die den Russen Alkoholismus unterstellt |
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wie der Blinde von der Farbe reden / sprechen / urteilen | über etwas urteilen, wovon man keine Ahnung hat; unqualifizierte Bemerkungen machen | "Kann es sein, dass hier alle wie der Blinde von der Farbe reden? Wer den Drucker nicht kennt, sollte sich mit Ratschlägen zurückhalten"; "Um jemandem zu erzählen, wie gefährlich eine Droge ist, sollte man nicht einfach nur wie der Blinde von der Farbe sprechen ... da wird man nicht ernst genommen"; "Die haben im ihrem Leben selbst noch keinen einzigen Tag gearbeitet und reden wie der Blinde von der Farbe"; "Er spricht über die Euro-Krise wie der Blinde von der Farbe. Seine ökonomischen Kenntnisse sind erschreckend naiv und unwissenschaftlich"; "Oder reden diese Politiker wie der Blinde von der Farbe? Mit welchen Betroffenen und mit welchen Ärzten haben sie geredet? Mit welchen Pflegekräften,Priestern und Angehörigen haben sie geredet, bevor sie ihre Presseerklärungen verfasst haben?" | |
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dastehen wie Buridans Esel; wie Buridans Esel sein | sich (zwischen zwei gleichwertigen Dingen) nicht entscheiden können | "Wie Buridans Esel zwischen zwei Möglichkeiten hin und her schwankend, kehrt er schließlich in den Schoß seiner Familie und in eine nun angeknackste Ehe zurück"; "Wie Buridans Esel aus dem philosophischen Gleichnis vom Esel, der sich zwischen zwei gleich entfernten Heuhaufen nicht entscheiden kann und verhungert, ist Karl Erp zu keiner freien Willens- und Lebensentscheidung fähig und scheitert"; "Damit es Ihnen nicht wie Buridans Esel ergeht, damit sie selbst und Ihr Team gestärkt aus Konfliktsituationen hervorgehen, brauchen sie Urteils- und Durchsetzungsvermögen ebenso wie Lösungsstrategien"; "Röttgen war wie Buridans Esel: Der konnte sich nicht zwischen zwei Heuhaufen entscheiden und ist deswegen verhungert" | selten; Der französische Philosoph Johannes Buridan (ca. 1300-1358) soll in einem seiner Werke das Problem der Willensfreiheit mit einem Esel verglichen haben, der sich nicht zwischen zwei Bündeln Heu entscheiden kann und deshalb verhungert. Dieses Bild ist in Buridans Schriften allerdings nicht zu finden. Der Grundgedanke stammt aus Aristoteles' (384-322 v. Chr.) "De caelo" Quellenhinweis: : "Ebenso was über einen heftig Hungernden und Dürstenden gesagt wird, wenn er gleich weit von Speise und Trank absteht, denn auch dieser muss in Ruhe verharren" = "Über den Himmel"; II, 13 |
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