1. Eintrag:
außer sich sein / geraten

Ü
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Beispiele:
- Mein Vater war außer sich vor Wut und verstieß mich nun völlig
- Zu spät erkennt sie diesen Verrat und gerät außer sich vor Wut!
- Die Dame war außer sich, dass ich es wagte, nachzufragen, wo sie denn mein Buch zu rezensieren gedenkt, was aus ihrer Anfrage keineswegs hervorging
- Ab ging die Post, der FT2016 raste davon, die Menge jubelte und das Team war außer sich vor Freude!
- Als die Frau eine andere Liebschaft gestand, sei der Mann außer sich geraten
- Der Bundeskanzler ist außer sich: Es sei ja heute Mode geworden, dass die Dichter unter die Sozialpolitiker und die Sozialkritiker gehen würden. "Von Tuten und Blasen keine Ahnung", schimpfte Ludwig Erhard (CDU) im Wahlkampf 1965
Ergänzungen:
Friedrich Schiller hat sich in einer philosophischen Betrachtung mit dieser Redensart auseinandergesetzt und dem Ausdruck "in sich gehen" gegenübergestellt. Er beschreibt den Zustand, in der der Mensch "das Gegenwärtige empfindet" und somit "alles andere ausgeschlossen" ist, ihn also "die Empfindung beherrscht und die Zeit mit sich fortreißt": "Die Sprache hat für diesen Zustand der Selbstlosigkeit unter der Herrschaft der Empfindung den sehr treffenden Ausdruck: Außer sich sein, das heißt, außer seinem Ich sein. Obgleich diese Redensart nur da stattfindet, wo die Empfindung zum Affekt und dieser Zustand durch seine längere Dauer mehr bemerkbar wird, so ist doch jeder außer sich, solang er nur empfindet. Von diesem Zustand zur Besonnenheit zurückkehren, nennt man ebenso richtig: In sich gehen, das heißt, in sein Ich zurückkehren, seine Person wieder herstellen" Q
Quellenhinweis:
Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen, 12. Brief mit Fußnote, entstanden 1793-94✗
Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen, 12. Brief mit Fußnote, entstanden 1793-94✗