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vernagelt sein

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Bedeutung:
Beispiele:
- Völlig vernagelt - Neonazis im Norden freuen sich über Attentate
- Wie kann man bloß so vernagelt sein und nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden wollen?
- Hätte ich selbst auch drauf kommen können! Na ja, manchmal ist man eben etwas vernagelt
- Ihr seid so vernagelt, euch kann man nicht mehr helfen!
- Manchmal ist man einfach total vernagelt und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht
- Dieses Leugnen von Fakten ist schon ziemlich vernagelt, da lohnt das Argumentieren gar nicht!
Ergänzungen:
umgangssprachlich; "Vernagelt sein" bedeutet im gegenständlichen Sinn "mit Nägeln befestigt; mit Brettern verschlossen / versiegelt sein". Die hier behandelte übertragene Bedeutung stammt nach einer Deutung aus dem Militär: Kanonen waren schwer und somit nicht leicht zu transportieren, so dass man sie bisweilen bei Rückzug dem Feind überlassen musste. Um sie unbrauchbar zu machen, trieb man einen Nagel fest in das Zündloch. Entsprechende Beschreibungen finden sich in Schriften des 17. Jahrhunderts und später, z. B. bei 1682 bei Johann Siegmund Buchner: "... schlagen eiserne Spindel oder lange Nägel in die Zündlöcher der Stücken (Kanonen, Anm.) / dadurch muß (woferne solche mit der Zange heraus zuziehen) eine Weile aus dergleichen vernagelten Stücken zu schiessen inne gehalten werden" Q. Die Unfähigkeit, die Kanone zu benutzen, liegt hier aber nicht an der Begriffsstutzigkeit des Bedieners, und so kann diese Deutung nicht recht überzeugen.
Nach einer weiteren Herleitung stammt sie aus der Welt des Hufschmiedes. So konnte man im Sinne einer Einschränkung ein Pferd "vernageln", d. h. den Hufnagel falsch oder zu tief einschlagen und damit das Pferd verletzen. Der Dumme ist hierbei aber nicht das vernagelte Pferd, sondern der Hufschmied, und so ist auch diese Deutung nicht sehr schlüssig.
Und so orientiert sich der Ausdruck wohl eher an dem Bildfeld, aus dem sich auch das "Brett vor dem Kopf" entwickelt hat: Es nimmt einem die Sicht und so im bildlichen Sinn auch die Erkenntnisfähigkeit. Das erklärt auch die Variante "hirnvernagelt sein". Und dazu passt auch die Aussage von Johann Ernst Philippi, der 1743 ein Buch über die Dichtkunst geschrieben hat. Auf Seite 61 schreibt er: "Ein Nagel- oder Hufen-Schmied ist bey der Reimschmiederey eine unentbehrliche Zunft. (...) Ja manchem schlagen sie einen Nagel vor den Kopf, daß man auch im Sprüchwort saget: Der siehet aus, als wenn er im Kopfe vernagelt wäre" Q. Vermutlich liegt auch ein Quereinfluss der Redewendung "Hier ist die Welt mit Brettern vernagelt" vor, der ebenfalls im Sinne einer Beschränkung verwendet wird.
Der Ausdruck ist seit dem 18. Jahrhundert geläufig
Nach einer weiteren Herleitung stammt sie aus der Welt des Hufschmiedes. So konnte man im Sinne einer Einschränkung ein Pferd "vernageln", d. h. den Hufnagel falsch oder zu tief einschlagen und damit das Pferd verletzen. Der Dumme ist hierbei aber nicht das vernagelte Pferd, sondern der Hufschmied, und so ist auch diese Deutung nicht sehr schlüssig.
Und so orientiert sich der Ausdruck wohl eher an dem Bildfeld, aus dem sich auch das "Brett vor dem Kopf" entwickelt hat: Es nimmt einem die Sicht und so im bildlichen Sinn auch die Erkenntnisfähigkeit. Das erklärt auch die Variante "hirnvernagelt sein". Und dazu passt auch die Aussage von Johann Ernst Philippi, der 1743 ein Buch über die Dichtkunst geschrieben hat. Auf Seite 61 schreibt er: "Ein Nagel- oder Hufen-Schmied ist bey der Reimschmiederey eine unentbehrliche Zunft. (...) Ja manchem schlagen sie einen Nagel vor den Kopf, daß man auch im Sprüchwort saget: Der siehet aus, als wenn er im Kopfe vernagelt wäre" Q. Vermutlich liegt auch ein Quereinfluss der Redewendung "Hier ist die Welt mit Brettern vernagelt" vor, der ebenfalls im Sinne einer Beschränkung verwendet wird.
Der Ausdruck ist seit dem 18. Jahrhundert geläufig
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