1. Eintrag:
den Hut aufhaben
Bedeutung:
Beispiele:
- Wir waren in der Geschäftsführung immer ein Team und werden das auch bleiben. Aber einer muss nun einmal den Hut aufhaben
- Aber am Ende muss einer den Hut aufhaben und Entscheidungen treffen
- "Einerseits ist es gut, dass nicht einer den Hut aufhaben kann und über die anderen hinweg entscheiden kann." Gleichzeitig seien die Machtverhältnisse darauf ausgelegt, dass jede Partei das System blockieren könne
- Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn kompetente Leute vorangehen. Einer muss den Hut aufhaben. Die Ämterhäufung finde ich aber höchst fragwürdig
- Auf dem Bau gilt ein wichtiger Grundsatz: Einer hat den Hut auf. Zu viele Köche verderben nur den Brei
- Malta übergibt den Ratspräsidentschaftsstab an Estland - damit hat der baltische Staat für ein halbes Jahr in der Europäischen Union den Hut auf
Ergänzungen / Herkunft:
Trotz dieser historischen Bezüge ist sie erst in den 1970er Jahren in der DDR entstanden. Der erste schriftliche Beleg findet sich in der "Neuen Berliner Illustrierten" (NBI) in einem Interview: "Sie sind Leiter der Aufbauleitung Sondervorhaben Berlin und derzeit noch mit dem Bau des Palastes der Republik beschäftigt. Beim Neubau und bei der Rekonstruktion der Berliner Charité werden Sie auch den Hut aufhaben" Q. Das Alter der Redensart bestätigt sich durch einen Hinweis in einer sprachwissenschaftlichen Publikation aus dem Jahr 1980, in der sie als "erst seit kurzem nachweisbar" gekennzeichnet wird Q
Hans-Manfred Militz: Zu Semantik und Syntax des Verbs in phraseologischen Wendungen; in: Akademie der Wissenschaften der DDR, Zentralinstitut für Sprachwissenschaft, Linguistische Studien, Reihe A, Arbeitsberichte, 69/II, Regularitäten im französischen Verbalsystem II, 1980, S. 139✗
Die Redewendung ist relativ selten und wurde von den Lexikographen der alten BRD nicht erfasst. Röhrich [


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