1. Eintrag:
(wie) von einem anderen Stern sein / kommen; auf einem anderen Stern leben
Bedeutung:
Beispiele:
- Und wer ernsthaft glaubt, dass Deutschland diese Probleme lösen kann und gleichzeitig Kaufkraft und Lebensstandard weiter so stark wachsen wie in den 50ern, 60ern und 70ern, der kommt von einem anderen Stern
- Er kommt von einem anderen Stern und schwimmt hier auf einer Erfolgswoge. Mit einem Björndalen in dieser Form werden die Norweger schwer zu schlagen sein
- Die Medien sind sich einig, dass aus dem Schweizer der größte Tennisspieler aller Zeiten werden kann. "Federer ist wie von einem anderen Stern", schreibt beispielsweise die italienische Gazzeta dello Sport
- Wer das nicht putzig findet, muss wohl von einem anderen Stern kommen
- Die Jahr für Jahr immer zahlreicher werdenden Gäste brachten jedoch nicht nur Geld, sondern auch Gedanken und Ideen mit auf den Berg. Manchmal kam es den Bauern direkt vor, als wären diese Ausflügler von einem anderen Stern
Ergänzungen / Herkunft:
Die Redewendung setzte sich im 20. Jahrhundert durch, doch vereinzelt gibt es ältere Belege. Schon die Schriftstellerin Anna Jameson (1797-1860) verwendete den Ausdruck, als sie Ottilie von Goethe, die Schwiegertochter des berühmten Dichters, charakterisierte: "Ihr edler, poetischer Geist, ihre liebenswürdige Gabe, aus jedem Menschen das Beste und Klügste, was in ihm lag, heraufzubeschwören, das Neidlose, Klatschlose, geistig Anregende im Verkehr mit ihr übten einen unwiderstehlichen Zauber auf mich aus; der Weg nach den Dachstuben zu dem 'verrückten Engel', wie sie meine Tante Egloffstein, zu der 'Frau aus einem anderen Stern', wie sie ihre Freundin, die Schriftstellerin Anna Jameson, nannte, wurde nur zu gern von mir zurückgelegt" Q
Lily Braun: Im Schatten der Titanen, Erinnerungen an Baronin Jenny von Gustedt, 1908, Kap. 8✗
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