1. Eintrag:
der Wunsch war / ist der Vater des Gedankens

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Bedeutung:
Beispiele:
- Wenn der Wunsch Vater des Gedankens ist, unterlaufen schnell Fehler
- Als solcher warnte er stets davor, den bloßen Wunsch zum Vater des politischen Gedankens zu machen. Gerade die wohlmeinendste Utopie über den Menschen kann in schlimmste Barbarei führen
- Beim Turing-Test ist der Wunsch meist Vater des Gedankens. Alle Jahre wieder, sagt Riedel, glaube jemand, es wieder geschafft zu haben
- Was Speciale veröffentlichte und andere weiterverbreiteten, war ein gezieltes Störfeuer zur Torpedierung der Gespräche, ein Versuch, von außen Einfluss zu nehmen, wobei der Wunsch offensichtlicher Vater des Gedankens war
- Dabei ist der Wunsch häufig Vater des Gedankens, wenn Böke fälschlicherweise behauptet, dass die elementare Schulbildung in China kostenlos sei
- Oft hat man jedoch das Gefühl, dass von vornherein ein Ergebnis feststeht und dann die entsprechenden Datenreihen herausgesucht werden, die dies stützen. Man könnte das "Wunsch-als-Vater-des-Gedankens-Phänomen" nennen
Ergänzungen / Herkunft:
Die Redewendung hat ein Vorbild in Cäsars "Gallischem Krieg". Dort heißt es Q: "Libenter homines id, quod volunt, credunt" (Gerne glauben die Menschen das, was sie sich wünschen). Als Ursprung gilt jedoch Shakespeares Drama 'König Heinrich IV.' (1591–1592) Q. Im 4. Aufzug findet der Thronfolger Heinrich seinen Vater regungslos vor. Er hält ihn für tot und nimmt die Krone an sich. Als Heinrich IV. jedoch erwacht, sagt er zu seinem Sohn: "Thy wish was father, Harry, to that thought."
Schriftliche Belege in deutscher Sprache sind allerdings erst seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu finden Q
z. B. Journal für Ornithologie, Nr. 50, März 1861, S. 133; Freimaurer-Zeitung, 41. Jg., Leipzig 1887, S. 364✗
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