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REDENSART | BEDEUTUNG | BEISPIELE | ERGÄNZUNGEN |
die eigenen vier Wände; in den eigenen vier Wänden | die eigene Wohnung; das eigene Haus; daheim | "Wand" ist verwandt mit "winden" im Sinne von flechten, biegen. Dies erklärt sich aus der Bauweise der Germanen, bei denen die Hüttenwand aus gewundenen Reisern hergestellt wurde, die mit Lehm beworfen wurden. Das lat. Lehnwort "Mauer" blieb lange bewusst im Sinne von Wand aus Stein ein Gegenbegriff zur Wand aus Holz, Bruchsteinen und Mörtel, wie sie uns noch im mittelalterlichen Fachwerk entgegentritt. Noch heute bezeichnet "Mauer" eher die Abgrenzung des Hauses nach außen (Außenmauer) und "Wand" die innere Begrenzungsfläche eines geschlossenen Raumes (Zimmerwände). Auch redensartlich wird das ältere "Wand" (im Gegensatz zu Mauer) reichlich genutzt. Wenn man an einer Wand so nahe vorbeigeht, dass man sich die Ärmel beschmutzt, "nimmt man die Wand mit". Wände umgrenzen das Heim und gliedern es in Innenräume. So wurden sie zum Sinnbild des Trennenden (eine Wand zwischen jemandem errichten). Wände sind zwar fest, aber gelegentlich kann die Wand auch wackeln - etwa bei lautem Streit und Lärm. Die verputzte weiße Wand ist ein Vergleichsobjekt für die blasse Gesichtsfarbe eines Menschen, daher sagt man "jemand ist bleich / blass wie die Wand" | |
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sich am eigenen Zopf / an den eigenen Haaren / am eigenen Haar aus dem Sumpf ziehen | sich mit eigener Kraft aus übler Lage befreien | Diese Redensart geht auf eine der Lügengeschichten des Freiherrn von Münchhausen (siehe auch "eine verkehrte Welt") zurück: "Ein andres Mal wollte ich über einen Morast setzen, der mir anfänglich nicht so breit vorkam. Daher sprang ich zu kurz und fiel nicht weit vom anderen Ufer bis an den Hals in den Morast. Hier hätte ich unfehlbar umkommen müssen, wenn nicht die Stärke meines Armes mich an meinem eigenen Haarzopfe, samt dem Pferde, welches ich fest zwischen meine Knie schloss, wieder herausgezogen hätte" | |
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etwas unter vier Augen besprechen | etwas nur zu zweit ohne Zeugen besprechen | ||
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sich auf seine vier Buchstaben setzen | sich hinsetzen S | umgangssprachlich; Könnte sich aus dem Wort "Popo" (= umgangssprachlich für Gesäß) abgeleitet haben, das 4 Buchstaben besitzt. In Süddeutschland daher auch: "Setz dich auf deine fünf Buchstaben" (den Arsch) | |
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alle viere / vier von sich strecken | sich ausstrecken / hinlegen | "Wenn ich ihn ins Bett lege nach dem Trinken, dann streckt er auf einmal alle viere von sich, reißt seine Augen voll auf und fängt an ganz komisch zu brüllen"; "Er liegt anscheinend gern auf dem Bauch und streckt dann mehr oder weniger alle viere von sich"; "Entschleunigung ist angesagt. Einfach mal alle viere von sich strecken, das Tempo drosseln und sich auf sich selbst besinnen"; "Einfach mal alle viere von sich strecken, fünfe gerade sein lassen und dem süßen Nichtstun frönen"; "Er lag auf den Rücken, streckte alle vier von sich und schlummerte selig dahin" | umgangssprachlich; Mit "viere" sind die vier Gliedmaßen gemeint, die man beim Hinlegen ausstreckt. Meist findet sich die Redensart in buchstäblicher Bedeutung, oft auch tritt sie mit der Nebenbedeutung "sich erholen, entspannen, ausruhen" auf, selten dagegen mit "sterben, tot sein." Die Variante mit angehängtem "e" (viere) ist häufiger anzutreffen als ohne (vier), wobei die Kleinschreibung laut Duden orthographisch korrekt ist. Die Redewendung ist schon sehr alt, schriftliche Belege finden sich bereits im 16. Jahrhundert |
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über den (eigenen) Tellerrand schauen / gucken / blicken; einen Blick über den eigenen Tellerrand werfen | offen sein für Neues, Ungewohntes S ; weltoffen sein; neue Eindrücke bekommen; sehen, wie andere Menschen leben; einen weiten Horizont haben; die Konsequenzen des eigenen Tuns bedenken; nicht egozentrisch sein | "Über den Tellerrand hinaus: Die Green Card im europäischen Vergleich"; "In dieser Rubrik wollen wir über den Tellerrand blicken. Hier sind Infos zu finden, die über die Grenzen von Gebelsbach hinausgehen"; "Junge Leute, die ihre Nasen partout nicht über den viel beschworenen 'Tellerrand' der Republik heben wollen, sind bei Politikern und Personalern ziemlich unbeliebt. Jetzt sollen Stiftungen die Studis motivieren und finanzieren, ins Ausland zu gehen"; "In dieser Rubrik möchten wir den Blick über den berühmten Tellerrand hinaus ermöglichen, ohne jedoch das Thema Bahn zu verlassen"; "Guck mal über den Tellerrand. Hier interessieren uns Geschichten aus fernen Ländern"; "Über den Tellerrand geschaut. Kehler Studenten engagieren sich für den Verwaltungsaufbau im Kosovo" | Die Bedeutung ergibt sich aus der Vorstellung, dass jemand, der aus einem Teller isst, nichts anderes sieht als eben den Inhalt des Tellers. Diese begrenzte Sichtweise wird metaphorisch mit geistiger Einschränkung gleichgesetzt. Das sprachliche Bild ähnelt somit der Wendung "Scheuklappen tragen", im Unterschied zu dieser wird die Redensart jedoch hier auch geographisch bezogen. Sie ist nach 1970 entstanden und könnte nach Küpper [![]() |
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sich am eigenen Schopf aus etwas herausziehen; sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen | sich aus eigener Kraft aus einer unangenehmen Lage befreien; sich selbst helfen S | Stammt aus den Lügengeschichten des Freiherrn von Münchhausen ("Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande - Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen, wie er dieselben bei der Flasche im Zirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt", von Gottfried August Bürger, 1788). Dort heißt es: "Ein andres Mal wollte ich über einen Morast setzen, der mir anfänglich nicht so breit vorkam, als ich ihn fand, da ich mitten im Sprunge war. Schwebend in der Luft wendete ich daher wieder um, wo ich hergekommen war, um einen größern Anlauf zu nehmen. Gleichwohl sprang ich auch zum zweiten Male noch zu kurz und fiel nicht weit vom andern Ufer bis an den Hals in den Morast. Hier hätte ich unfehlbar umkommen müssen, wenn nicht die Stärke meines eigenen Armes mich an meinem eigenen Haarzopfe, samt dem Pferde, welches ich fest zwischen meine Knie schloß, wieder herausgezogen hätte" | |
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im eigenen Saft schmoren | in einer (selbst verschuldeten) Situation bleiben; keinen Kontakt zu anderen Menschen haben | umgangssprachlich; Die Redensart verwendet ein Bild aus dem Bereich des Kochens und Bratens, um die missliche Lage des isolierten und eigenbrötlerischen Menschen zu charakterisieren | |
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in seiner eigenen Welt leben | sich zurückziehen S ; introvertiert S / realitätsfern S / subjektiv sein S ; nichts von der äußeren Welt mitbekommen; Illusionen haben S | umgangssprachlich | |
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seiner eigenen Wege gehen | den eigenen Lebensweg finden S | Siehe auch "eigene Wege gehen"; zu "Weg" siehe auch "seinen Weg machen / gehen" | |
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Übersetzungen, Synonyme, Antonyme | |
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