1. Eintrag:
der Schornstein raucht (wieder); die Schornsteine rauchen (wieder)
Bedeutung:
Beispiele:
- Die Schornsteine rauchen wieder. Das war das Leitmotiv einer Zeit, als das Bruttosozialprodukt im Jahresdurchschnitt um 8,5 Prozent wuchs und die steigende Industrieproduktion den Menschen wieder Arbeit und Brot gab
- Dein Schornstein raucht wieder? - Franz. Ja, deinem guten Rath verdank' ich neuen Wohlstand (August von Kotzebue, 1817)
- So oder so muss, wenn es einem schlecht geht, gesungen werden, oft mit "Augenzwinkern", meist inhaltlich belanglos, stets dem Grundsatz treu, dass sich nichts ändern wird – Hauptsache, die Laune stimmt, und der Schornstein raucht auch in der Krise
Ergänzungen / Herkunft:
Versuch eines bremisch-niedersächsischen Wörterbuchs ..., hrsg. von der bremischen deutschen Gesellschaft, IV. Theil, Bremen, verlegts Georg Ludewig Förster 1770, S. 677; vergleiche auch Michael Richey: Idioticon Hamburgense, oder Wörterbuch zur Erklärung der eigenen in und um Hamburg gebräuchlichen niedersächsischen Mundart, Hamburg 1755, S. 216✗
Der rauchende Schornstein wurde aber auch mit der Zubereitung von Essen in Verbindung gebracht, sodass die Redensart "sehen, wo der Schornstein raucht" (sehen, wo es umsonst etwas zu essen gibt) entstehen konnte Q
H. Frischbier: Preußische Sprichwörter und volksthümliche Redensarten, 2. Auflage, Berlin 1865, S. 238, 3390✗
Siehe auch "Der Schornstein muss rauchen"
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