1. Eintrag:
durch den / in Tüdel kommen

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Beispiele:
- Ich bin jetzt durch den Tüdel gekommen!
- Der neue S-Bahnhof soll nicht Allermöhe, sondern Neuallermöhe heißen, damit die Rettungsdienste nicht in Tüdel kommen
- Heute ist schon Montag und ich bin total durch den Tüdel
- Bloß nicht in Tüdel kommen!
Ergänzungen:
umgangssprachlich, Norddeutschland; Stammt aus dem norddeutschen "tüdern" (verwirren, verwickeln, verworren reden), was zunächst vom Garn gebraucht wurde Q.
Ausgegangen kann wohl von "Tüder, Tuder", was den Strick zum Anbinden von Vieh bezeichnet, und dementsprechend "tidern, tüdern, tuddern" (anbinden). Beide Begriffe sind schon in Wörterbüchern des 18. Jahrhunderts aufgeführt Q
"Durch den / in Tüdel kommen" in der heutigen Bedeutung für geistige Verwirrung dürfte in Anlehnung an "tüdelig / tüddelig sein" im 20. Jahrhundert entstanden sein.
Generell scheint im Niederdeutschen der entsprechende Wortstamm sehr beliebt zu sein, so gibt es noch weitere lautähnliche Begriffe: "Tüddelkram", "jemanden betüdeln", "sich einen antüdeln". Diese werden meist auch in Mittel- und Süddeutschland noch verstanden
Ausgegangen kann wohl von "Tüder, Tuder", was den Strick zum Anbinden von Vieh bezeichnet, und dementsprechend "tidern, tüdern, tuddern" (anbinden). Beide Begriffe sind schon in Wörterbüchern des 18. Jahrhunderts aufgeführt Q
Quellenhinweis:
Johann Carl Dähnert: Platt-Deutsches Wörter-Buch, Stralsund 1781, S. 496; Versuch eines bremisch-niedersächsischen Wörterbuchs, hrsg. von der bremischen deutschen Gesellschaft, V. Theil T-Z, Bremen 1771, S. 63; Georg Ernst Sigismund Hennig: Preußisches Wörterbuch, Königsberg 1785, S. 275✗
, sind aber älter QJohann Carl Dähnert: Platt-Deutsches Wörter-Buch, Stralsund 1781, S. 496; Versuch eines bremisch-niedersächsischen Wörterbuchs, hrsg. von der bremischen deutschen Gesellschaft, V. Theil T-Z, Bremen 1771, S. 63; Georg Ernst Sigismund Hennig: Preußisches Wörterbuch, Königsberg 1785, S. 275✗
Quellenhinweis:
S. J. E. Stosch: Kleine Beiträge zur nähern Kenntniß der Deutschen Sprache, Band 2, Berlin 1780, S. 28✗
. Hier finden wir auch "toddern, vertoddern, vertiedern" für "verwickeln". S. J. E. Stosch: Kleine Beiträge zur nähern Kenntniß der Deutschen Sprache, Band 2, Berlin 1780, S. 28✗
"Durch den / in Tüdel kommen" in der heutigen Bedeutung für geistige Verwirrung dürfte in Anlehnung an "tüdelig / tüddelig sein" im 20. Jahrhundert entstanden sein.
Generell scheint im Niederdeutschen der entsprechende Wortstamm sehr beliebt zu sein, so gibt es noch weitere lautähnliche Begriffe: "Tüddelkram", "jemanden betüdeln", "sich einen antüdeln". Diese werden meist auch in Mittel- und Süddeutschland noch verstanden
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