1. Eintrag:
ein Drama / Trauerspiel (mit jemandem) sein


4Häufigkeit:
1 = sehr selten
...
7 = sehr häufig
8 = regional begrenzt 9 = veraltet
✗Bedeutung:
schlecht um jemanden stehen;
betrüblich SSynonyme für:
betrüblich(neuer Tab)✗ /
anstrengend SSynonyme für:
anstrengend(neuer Tab)✗ / aufreibend
sein;
durch sein Handeln Bedauern /
Mitgefühl weckenBeispiele:
- Letzter Akt im Trauerspiel: Meister Dortmund verabschiedet sich mit 2:3 gegen Marseille als Gruppenletzter von Europa
- "Das jugendpolitische Trauerspiel, das die Bundesregierung bietet, muss ein Ende haben", fordert Yvonne Ploetz, Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE, zum Abschluss des 14. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetags
- Das Drama mit der Arbeitslosigkeit
- Mein Leben ist seit Längerem ein einziges Drama!
- Die WM war ein einziges Drama für Portugals Kapitän Ronaldo
- Es ist wirklich ein Trauerspiel mit ihm, seine Noten werden einfach nicht besser
- Es ist ein Drama mit ihr, neue Westernstiefel einzukaufen – es gibt kaum einen Menschen, der wählerischer ist als Larissa
Ergänzungen / Herkunft:
Das Wort "Trauerspiel" schlug der Barockdichter und Theoretiker der Dichtkunst Philipp von Zesen (1619-1689) als Ersatz für das Fremdwort "Tragödie" vor, in Anlehnung an das ältere Lustspiel (Komödie). Zesen war ein puristischer Sprachreiniger und Gründer der Hamburger Sprachgesellschaft "Deutschgesinnte Genossenschaft", die verschiedene deutsche Ausdrücke für fremdsprachige Wörter erfand und auch erfolgreich durchsetzte. Für "Tragödie" suchten die Lexikographen des 16. Jahrhunderts vergeblich einen deutschen Ersatz. Zur Definition der Tragödie wird in dieser Zeit immer wieder der traurige Ausgang herangezogen, wobei die von Aristoteles geforderte Läuterung des Zuschauers durch den Anblick von Jammer und Schrecken, seine Reinigung durch die Erregung von Mitleid und Furcht zu sehr in den Vordergrund gestellt wird gegenüber anderen tragenden Elementen dieser Dramenform wie Tragik, Konflikt und Erhabenheit (Pathos). In der Umgangssprache wird Trauerspiel gelegentlich durch das noch missverständlichere Wort Drama ersetzt (es ist ein Drama mit jemandem), wobei in beiden Fällen jedoch der Aspekt der Beobachtung eines ablaufenden (schicksalhaften) Vorgangs zum Tragen kommt