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REDENSART | BEDEUTUNG | BEISPIELE | ERGÄNZUNGEN |
von altem / echtem Schrot und Korn![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab) ![]() ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | echt SSynonyme für: echt ; original SSynonyme für: original ; ehrlich SSynonyme für: ehrlich ; zuverlässig SSynonyme für: zuverlässig ; so gut wie früher | umgangssprachlich; Diese Wendung stammt aus dem Bereich des Münzwesens. Das vom Verb "schroten" (grob schneiden) abgeleitete Substantiv "Schrot" bezeichnete das zur Prägung vom Metallbarren abgeschnittene Stück, das dem Bruttogewicht der Münze entsprach. Zu Schrot gehören auch die Bildungen "Schrotkugeln" (kleine Stücke Blei), "Getreideschrot" (grob gemahlenes Getreide) und das erst zu Beginn des 20. Jahrhundert auftauchende und gemäß der niederrheinischen Aussprache verkürzte "Schrott" (zerkleinerter Metallabfall). Das mit "Kern" verwandte Wort "Korn" bezeichnete zunächst nur Frucht- und Samenkorn, später auch kornähnliche (kleine, runde) Dinge. Im Mittelalter war das Korn die kleinste Maßeinheit, mit der der Feingehalt an Edelmetall einer Münze gemessen wurde. Dieser Vorgang entspricht dem noch heute üblichen Abwiegen von Gold und Diamanten in Bezug auf die Messgröße Karat, die ursprünglich mit dem Gewicht des Samens des Johannisbrotbaumes identisch war. Schrot und Korn sind also eigentlich Gewicht und Feingehalt der Münze. Da Münzen meist aus Legierungen bestehen, können Gewicht und Wert der Münze erheblich disharmonieren. Die mit den Bewertungen "echt" und "alt" arbeitende Redensart verweist auf einen früheren Idealzustand, der nicht mehr existiert. Dies bezieht sich auf den bereits für das Mittelalter nachweisbaren Befund einer Verschlechterung des Geldes durch regionale Reduzierungen des Feingehalts und durch Verfälschungen der Münzen durch so genannte "Kipper und Wipper". Diese kippten (beschnitten) den Münzrand und wippten (bewegten) geschickt die Münze beim Wiegen so, dass das verminderte Gewicht nicht auffiel. Darauf bezieht sich auch der Begriff "Geldschneider". Zum Schutz erhielten die Münzen deshalb die Aufschrift: "Nach dem alten Schrot und Korn" (nach echter, alter, wertvoller Art). Die redensartliche Übertragung auf den Menschen ist nicht vor dem 18. Jahrhundert belegt | |
ein waschechter ...; eine waschechte ... [z. B. Berliner, Pirat, Ostfriesin]![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab)Häufigkeit: 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | ein echter ...; eine echte ...; original SSynonyme für: original ; typisch SSynonyme für: typisch ; unverfälscht SSynonyme für: unverfälscht | "Er ist ein waschechter Bayer"; "Bist Du ein waschechter Turnierreiter?"; "Queen Elizabeth II. und Prinz Philip: Eine waschechte Lovestory!"; "Dazu noch die süffisanten Texte, die auf keiner Scheibe des Fünfers fehlen dürfen und fertig ist eine waschechte Spermbirds-Platte"; "Ich bin ein waschechter IT-Nerd, begeistere mich für die Digitalisierung und könnte mir ein Leben ohne Computer, Social Media und künstliche Intelligenz nicht vorstellen"; "Er war ein verschrumpeltes, kleines Kerlchen, dieser Mr. Satterthwaite, ein Förderer des Theaters und der Künste, ein waschechter, aber umgänglicher Snob, der bei keiner wichtigen Party oder Gesellschaft fehlte" | umgangssprachlich; Das Adjektiv "waschecht" bedeutet, dass ein Farbstoff so stark an einer Textilfaser oder einem Gewebe haftet, dass sich seine Farbe beim Waschen nicht ändert. Im übertragenen Sinn wird daraus verallgemeinernd eine Person oder Sache, die auch durch besondere Behandlung, ungewöhnliche Ereignisse o. ä. nichts von ihrem Charakter und ihren ursprünglichen Eigenschaften verliert. Oft wird der Ausdruck bezogen auf den gebürtigen Bewohner eines Ortes. Er ist seit den 1880er Jahren in bildlicher Bedeutung schriftlich belegt Quellenhinweis: Hermann Wagener: Erlebtes: meine Memoiren aus der Zeit von 1848 bis 1866 und von 1873 bis jetzt, Band 2, 1884, S. 30; Berliner Volksblatt, 30.08.1885, Nr. 202, Jg. 2, S. 5, Berliner Sonntagsplauderei, Sp. 3 |
ein Urviech / Urvieh![]() ![]() DD: ![]() LEO: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PONS: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() dict.cc: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() linguee.de: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (neuer Tab)Häufigkeit: 1 = sehr selten ... 7 = sehr häufig 8 = regional begrenzt 9 = veraltet ![]() (neuer Tab)Für diesen Eintrag ein Synonym, Antonym oder eine Übersetzung eintragen (Mitglieder, neuer Tab) Nur möglich nur für angemeldete Mitglieder. Jetzt anmelden ("Gast" oben rechts oder auf Anmeldeseite) und weitere Vorteile nutzen! | ein urwüchsiger / naiver SSynonyme für: ein naiver Mensch Mensch; ein Original; ein Mensch mit ungekünsteltem / ursprünglichem Verhalten; ein Naturbursche; jemand, der schon länger dabei ist | "Das Urviech aus Übersee am Chiemsee bietet 'A runde Mischung deftig oberbayerische Kost'"; "Er ist ein Urviech, aber er gefällt mir!"; "Seit dem Ableben seines Freundes Joey Ramone und dem etwas zweifelhaften Übertritt zum TV-Star-Dasein seines anderen Kumpels Ozzy Osbourne ist Lemmy Kilmister das letzte, echte Rock'n'Roll-Urviech"; "Dieser Mann war ein Urvieh, eine Rampensau, ein Ereignis, und es ist schade, dass er nur selten Theater spielte"; "Und wenn Urviech Johann Müller wild die Augen rollt, durch die Nase schnaubt, den Fingerpicking-Motor anwirft und mit sägender Schreiner-Stimme Schneisen durch den Nebel der Verklärung schlägt, trifft er ins emotionale Zentrum dieser zeit- und ortlosen Lieder"; "Später, in der Pressekonferenz, haben die ausländischen Reporter all jene Fragen gestellt, die deutsche Reporter auch gestellt haben, als sie dieses bayerische Urviech erstmals von Nahem gesehen haben" | umgangssprachlich, scherzhaft; Die Bezeichnung meint in der Umgangssprache zunächst ein urtümliches oder heute ausgestorbenes Tier. Auch können imaginierte Mischwesen mit Assoziationen zur Urzeit oder mit archaischem Verhalten so genannt werden. Manchmal werden auch Geräte wie Autos o. ä. als Urvieh bezeichnet, die durch Kraft, wenig Beiwerk oder höheres Alter gekennzeichnet sind. Hier ist sie aber auf den Menschen übertragen. Normalerweise dienen Vergleiche von Menschen mit Tieren der Abwertung, was hier allerdings nicht der Fall ist. Vielmehr ist eine Person gemeint, die aufgrund seines authentischen, unverstellten Verhaltens eher sympathisch wirkt. "Viech" ist eine mundartliche Variante von "Vieh". Insbesondere in Bayern benennt der Ausdruck einen Menschen, der fest in seiner Heimat verwurzelt ist. Der Ausdruck ist seit dem 19. Jahrhundert belegt. Nach Reinsberg-Düringsfeld (1869) bezeichnet das "Urvich" in Tirol einen "erzgroben Menschen" Quellenhinweis: Freih. von Reinsberg-Düringsfeld: Spitznamen und Scherzworte in Tirol, in: Westermann's Jahrbuch der illustrierten deutschen Monatshefte, 25. Band, Der neuen Folge neunter Band, Braunschweig 1869, S. 619, Sp. 2 |
Sprichwort des Tages:
Ein rollender Stein setzt kein Moos anIch habe den Adblocker deaktiviert
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