1. Eintrag:
ein Arsch mit Ohren
Bedeutung:
Beispiele:
- Du bist doch nur ein Arsch mit Ohren. Man hat Dir wohl Dein Gehirn entfernt
- Während ich darüber nachdachte, wer Pauline in die Pfanne gehauen hatte, sagte sie abfällig: "Das war bestimmt dieser Arsch mit Ohren von der Anwaltskanzlei"
- Dennoch blieben die Beamten freundlich und erklärten der Photographin ausführlich den Grund für das Fahrradverbot. "Anschließend beschimpfte Frau Körner einen der beiden Kollegen im Weggehen als Arsch mit Ohren"
- "Herr Gwisdek, Sie klingen unversöhnlich" - "Gwisdek: Ich bin eben ein undankbarer Arsch mit Ohren"
- Ein pikanter Fall aus dem Wahlkampf vor zwei Jahren stand aber erst jetzt auf der Tagesordnung des Obersten Gerichtshofs (OGH). Dessen Grundaussage: Es könnte zulässig sein, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit einem "Arsch mit Ohren" in Zusammenhang zu bringen
Ergänzungen / Herkunft:

Der Bildvergleich ist schon in alten Volkserzählungen in vielen Varianten bekannt. So die respektlose Geschichte von dem Lehrling, der vom Meister ständig neue Aufgaben erbittet. Der Meister verliert die Geduld und sagt zum Lehrling: "Halte doch mal deinen Hintern aus dem Fenster." Als der Meister den Lehrling später fragt, wie die Aufgabe verlaufen sei und wie die vorbeilaufenden Leute reagiert hätten, sagt der Lehrling: "Die Leute riefen: 'Guten Tag, Meister!'" Beliebt ist auch die scherzhaft-derbe Aufforderung: "Wenn ich dein Gesicht hätte, würde ich meinen Arsch rasieren und rückwärts gehen."
Heute zielt das Schimpfwort meist auf den Charakter der Person ab. Insbesondere in der 1968er-Bewegung wurde der Ausdruck zur Kennzeichnung von Angehörigen des politischen und wirtschaftlichen Establishments verwendet. Der surreale Charme des Ausdrucks machte ihn später populär und führte zu einer regen Verbreitung in Karikaturen und Scherzartikeln und bewirkte dadurch eine gewisse Entschärfung des subversiven Charakters, obschon der Ausdruck nach wie vor als Schimpfwort in Gebrauch ist.
Entstanden ist der Ausdruck Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein früher Beleg findet sich 1930 in dem Schauspiel "Die Matrosen von Cattaro" des Arztes, Schriftstellers und kommunistischen Politikers Friedrich Wolf: "Gepriesen und gepfiffen, daß der Arsch mit Ohren fort ist" Q.
Siehe auch "ein Arsch"
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