1. Eintrag:
ein Herzkasper

Ü
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Bedeutung:
ein Herzschlag / Herzinfarkt; Herzrhythmusstörungen
Beispiele:
- Wenn mein Vater erfährt, dass ich sein Auto zu Schrott gefahren habe, kriegt er einen Herzkasper
- Das Senioren- und Begegnungszentrum "Diakonie Am Eck" beteiligt sich an der Aktion "Kampf dem Herzkasper" des Deutschen Roten Kreuzes und stellt einen Defibrillator in seinen Räumen bereit
- Mein Körper bebt - mindestens Stärke 7,5 auf der Richterskala. Ich halte mich am Schreibtisch fest. Hoffentlich kein Herzkasper
Ergänzungen:
umgangssprachlich, salopp; Natürlich drängt sich hier die Vorstellung auf, dass das Herz wie ein alberner Kasper herumhüpft, doch das dürfte nicht sein Ursprung sein. Honnen sieht es als Verballhornung des gleichbedeutenden "Herzklabasters" an Q. Das Verb "klabastern" trägt in den Mundarten verschiedene Bedeutungen, u. a. schwerfällig gehen, klopfen, schlagen und prügeln Q
Eine ältere, ganz andere Bedeutung finden wir im "Gaunerglossar der Freistädter Handschrift" von 1899. Hier finden wir den "Herzkasper" in der Bedeutung "Versprechen" und entsprechend herzkaspert = versprochen Q
Quellenhinweis:
Roland Mulch: Südhessisches Wörterbuch; Rheinisches Wörterbuch; Ernst Christmann u.a.: Pfälzisches Wörterbuch, 1965-1998; Grimm [
], klabastern✗
, woraus sich eine sinnvolle Herleitung ergibt. Der "Herzkasper" wurde im 20. Jahrhundert geläufig. Roland Mulch: Südhessisches Wörterbuch; Rheinisches Wörterbuch; Ernst Christmann u.a.: Pfälzisches Wörterbuch, 1965-1998; Grimm [

Eine ältere, ganz andere Bedeutung finden wir im "Gaunerglossar der Freistädter Handschrift" von 1899. Hier finden wir den "Herzkasper" in der Bedeutung "Versprechen" und entsprechend herzkaspert = versprochen Q
Quellenhinweis:
in: Hanns Gross (Hrsg.): Archiv für Kriminal-Anthropologie und Kriminalistik, 3. Band, Leipzig, Verlag von F. C. W. Vogel, 1900, S. 145✗
. Dieser veraltete Ausdruck hat wohl mit dem rotwelschen "kaspern" zu tun (lügen, sich unterhalten, als Gefangener heimlich mit anderen kommunizieren, siehe hierzu "etwas auskaspern"), und das Herz gilt als Sitz der Wahrhaftigkeit ("Hand aufs Herz") in: Hanns Gross (Hrsg.): Archiv für Kriminal-Anthropologie und Kriminalistik, 3. Band, Leipzig, Verlag von F. C. W. Vogel, 1900, S. 145✗
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