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"ein Knoblauchfresser"


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ein Knoblauchfresser

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tureng.com:tureng.de Deutsch - Englisch
2

Häufigkeit:

1 = sehr selten
...
7 = sehr häufig
8 = regional begrenzt
9 = veraltet
Ä
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Bedeutung:

ein Türke / Italiener S
Synonyme für:

ein Italiener

(neuer Tab)
/ Orientale

Beispiele:

  • Hau ab, Knoblauchfresser!
  • Irgendwann fingen sie auch noch an, auf die Knoblauchfresser zu schimpfen
  • Dieser Polizist sah in uns Gottesacker Jungs nichts mehr als ein unerwünschtes Pack von Kümmel- und Knoblauchfressern, Spaghettis, Itakern und Zigeunern
  • Meine Mitschüler nannten mich "Knoblauchfresser", und keiner wollte neben mir sitzen
  • 'Heute geht's wieder gegen die Knoblauchfresser, da müssen wir uns warm anziehen!' Solche oder ähnliche Sprüche fallen schon mal in der Umkleidekabine vor dem nächsten Spiel gegen die mehrheitlich migrantisch geprägte Mannschaft
  • Diese schimpften noch mehr über die "Eseltreiber" und "Knoblauchfresser", die nur gekommen seien, um den deutschen Kollegen die Arbeitsplätze wegzunehmen!
  • Arbeiten sollen sie natürlich, diese Knoblauchfresser, sollen den Dreck wegräumen, die Kanalisation sauber halten, die Straßen teeren
  • Sie können sich oft nicht einmal eine Wohnung leisten, leben in Baracken oder heruntergekommenen Altbauwohnungen und werden als Kanaker, Spaghetti- oder Knoblauchfresser diskriminiert

Ergänzungen / Herkunft:

umgangssprachlich, Schimpfwort;

Die Form -fresser (z. B. Pflanzenfresser, Aasfresser) ist in der Biologie zur Charakterisierung von Tieren allgemein üblich - auf Menschen angewendet immer abwertend und beleidigend. Kulinarisch-ethnische Schimpfwörter über andere Völker gibt es in vielen Sprachen. Unser Schimpfwort bezieht sich darauf, dass Knoblauch als Heil- und Gewürzpflanze im gesamten Mittelmeerraum (und weiten Teilen Asiens) eine besondere Bedeutung hat.

Das Wort ist in Deutschland schon seit dem frühen 16. Jahrhundert schriftlich belegt Q
Quellenhinweis:

Gabriele Hoppe: Bezeichnungs- und Benennungstraditionen der griechischen Antike und ihre Bedeutung für die Entwicklung von Einheiten der Wortbildung lateinischer Sprachstufen und kontrastrierender moderner europäischer Sprachen. Das Beispiel Fresser, Mannheim: Institut für Deutsche Sprache 2018, S. 92
. Es diente als Spott- und Schimpfbezeichnung für jemanden, der Knoblauch isst und dementsprechend riecht. In einem religiösen Text aus dem 16. Jahrhundert wird das Wort in Zusammenhang mit dem 4. Buch Mose des Alten Testaments verwendet Q
Quellenhinweis:

11, 5
, in dem sich die Israeliten in der Wüste wehmütig daran erinnern, was sie in Ägypten alles an köstlichen Speisen - darunter Knoblauch - gegessen hatten. Angesichts dieser Klagen wird in dem Text davor gewarnt, "wie die Kinder Israel Gottes volck des Himelbrots vberdüssig" zu werden und "wider den Herrn" zu murren: "Diese Knoblauch fresser / denen immerdar das Maul wider in Egypten zur Abgötterey vnd falscher Lehre stincket / werden ihre straffe befinden ..." Q
Quellenhinweis:

Wilhelm Sarcerius: Geistlicher Herbarius, oder Kreuterbuch, Ander Theil, Franckfurt am Mayn 1573, Das vierzehnde Capitel, S. XVIII f.
.

Und so wurde das Wort bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch auf Juden angewendet Q
Quellenhinweis:

Johann Georg Wachter: Der Spinozismus im Judenthumb: oder, die von dem heutigen Judenthumb, u. dessen Geheimen Kabbala Vergötterte Welt ..., Johann Wolters, 1699, S. 74; Hugo Barbeck: Geschichte der Juden in Nürnberg und Fürth, Heerdegen, Nürnberg 1878, S. 54; Heinrich von Treitschke: Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert, Bd. 4: Bis zum Tode König Friedrich Wilhelms III. Leipzig, 1889, S. 485; Der feurige Weg, in: Salzburger Wacht, Nr. 34, 10.02.1918, S. 4, Sp. 1; Salzburger Wacht, Nr. 116, 22.05.1926, S. 9, Sp. 4; A. J. Storfer: Im Dickicht der Sprache, Wien: Verlag Dr. Rolf Passer 1937, S. 81
, oft in antisemitischer Weise. Doch auch der jüdisch-italienische Gelehrte Abraham Farissol (1451-ca.1525) bezeichnete die deutschen Juden als "Zwiebel- und Knoblauchfresser" Q
Quellenhinweis:

vergleiche Mitteilungen der Gesellschaft für Jüdische Volkskunde, Hamburg 1898, Fußnote S. 101
.

Ab dem 18. Jahrhundert taucht das Wort in Deutsch-Englischen Wörterbüchern als abwertender Begriff auf, wo "Garlick eater" mit "Knoblauchfresser, schlechter Mensch" Q
Quellenhinweis:

Johannes Ebers: Vollständiges Wörterbuch der Englischen Sprache für die Deutschen, Bd. 1 A-I, J. G. J. Breitkopf, Leipzig 1793, S. 685, Sp. 2
bzw. "Knoblauchfresser, gemeiner Kerl" Q
Quellenhinweis:

Christian Ludovici, Johann Bartholomäus Rogler: A dictionary English, German and French containing not only the English words in their alphabetical order, together with their several significations, but also their proper accent, phrases, figurative speeches, idioms, and proverbs, Leipzig 1763, S. 371, Sp. 2
und "Lumpenkerl" Q
Quellenhinweis:

Friedrich Wilhelm Thieme: A new and complete critical dictionary of the English and German languages: Englisch - Deutsch. English - German, Teil 1, Altona: Haendcke & Lehmkuhl 1859, S. 218, Sp. 2
übersetzt wird. Denn auch in England hat der "garlic eater" eine lange Tradition und wird bereits von Shakespeare in Coriolanus als Schimpfwort für den Pöbel verwendet Q
Quellenhinweis:

4. Aufzug, 6. Szene
, da Knoblauch in Griechenland und Rom ein beliebtes Nahrungsmittel bei den unteren Schichten war.

Spätestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Wort nicht nur auf Bewohner des Mittelmerraumes Q
Quellenhinweis:

Nicolaus Hieronymus Gundling: Ausführlicher Discours über den jetzigen Zustand der Europäischen Staaten: Darinnen Von derselben Ursprung, Wachsthum, Macht, Commercien ... Deutlich und gründlich gehandelt wird. Von der Gelehrten Anwendung der Geschichte, Band 2, 1734, S. 36; R. von Berndt: Das illustrirte Soldatenbuch: Erlebnisse und Mittheilungen aus dem Soldatenleben im Krieg und Frieden, den Erinnerungen des alten Generals und seines Waffengenossen nacherzählt und für die Jugend bearbeitet, Spamer, 1854, S. 70; Demokritos, oder, Hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen, Band 10, Rieger, 1858, S. 32; Anonymus AC10452582: Der Wunderstein, Naturhistorisch-politischer Roman, Seitz, 1860, S. 155
, sondern auch als allgemeines Schimpfwort Q
Quellenhinweis:

Ludwig Baron af Holberg: Der Poltergeist oder Abracadabra, Lustspiele, Band 4, Leipzig, Brockhaus 1823, S. 337; Deutsches Schimpfwörterbuch oder die Schimpfwörter der Deutschen, Arnstadt: F. Minhardt 1839, S. 36
verwendet. In einem Text über die politische Linke von 1863 z. B. heißt es: "Eures Volkes Stimme ist die der Bier-, Wein- und Branntweintrunkenbolde, und Knoblauchfresser, der Faulenzer, Aushauser, Schwindler und Lumpen, der Bärenbeißer und Bulldogg's" Q
Quellenhinweis:

Heinrich Wagner: Sylvester-Blüthen oder Gedichte, K. Hofbuchdruckerei zu Guttenberg, 1863, S. 85
.

Die heutige Verwendung bezieht sich oft auf Migranten bzw. deren Nachkommen aus Italien und der Türkei, die in die Bundesrepublik im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg einwanderten und von Teilen der deutschen Bevölkerung mit Herablassung behandelt wurden bzw. werden. Wegen seiner rassistischen Konnotation ist der Ausdruck, obwohl allgemein bekannt, nur selten in Gebrauch - wohl auch, weil der Knoblauch auch in deutschen Küchen mittlerweile ein beliebtes Würzmittel ist 
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