1. Eintrag:
ein Tete-a-Tete / Tête-à-Tête
Bedeutung:
2. ein Liebesstündchen; zärtliches Beisammensein
Beispiele:
1.- Ihre Scheu, mich zu einem Tête-à-Tête zu empfangen, steht in einem bemerkenswerten Gegensatz zur Forsche Ihrer Glossen
- Wie sehr wünschte ich, mein Herz in einem Tête-à-Tête mit Ihnen, mein liebster Sulzer, zu erleichtern!
- Die Debatten über die Kürzungen, die Präsident Macron vorantreiben wollte, bekommt man selbst in Deutschland mit, weil die Franzosen das neoliberale Primat noch nicht akzeptiert haben. Der Unmut in der Bevölkerung war so groß, dass Macron auf das Tête-à-Tête der Reichen in Davos verzichten musste
- In dem Londoner Pub Troubadour, in dem früher Jimi Hendrix und Led Zeppelin spielten, trafen sich der wilde Rotschopf und der schönste Po Englands zum Tete-a-Tete
- Man sagt, dass er sie kürzlich in einem Tete-a-Tete mit einem Liebhaber überrascht habe
- Der notorische Baseballkäppiträger Forster soll bei dem Tegernseer Tête-à-Tête eben sein Baseballkäppi abgenommen und Lena Meyer-Landrut auch noch zärtlich über den Rücken gestreichelt haben
Ergänzungen / Herkunft:
Bis ins 19. Jahrhundert wurde er aber auch im Sinne des feindlichen Zusammentreffens, ja der kriegerischen Auseinandersetzung verwendet Q. Ein Wörterbuch über die Modesprache von 1727 schreibt: "Tete a tete, von Angesicht zu Angesicht, wird von 2 Personen gesaget, die sehr nahe beysammen stehen, und einander die Wahrheit trocken unter das Gesicht sagen" Q
Friedrich Gladov: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 735✗
Die gelegentlich mitschwingende erotische Komponente im Sinne "Rendezvous" ist auch bereits im 18. Jahrhundert belegbar. So schreibt Wieland 1764 in einem Roman: "Indessen ... hatte Pedrillo ... der Begierde nicht widerstehen können, mit der schönen Teresilla sich etwas genauer bekannt zu machen. Zu gutem Glück war niemand, der ihm den Vorteil eines Tête à Tête hätte streitig machen wollen ..." Q
Christoph Martin Wieland: Der Sieg der Natur über die Schwärmerei oder die Abenteuer des Don Sylvio von Rosalva. Roman, Ulm 1764, Viertes Buch, Fünftes Capitel✗