1. Eintrag:
ein armer Tropf
Bedeutung:
Beispiele:
- (Casting-Show:) Mitunter kommt es für den Stümper aber viel schlimmer, nämlich dann, wenn auch der Jury diverse Misstöne aufgefallen sind und nun kübelweise Spott und Häme auf den armen Tropf hinabprasseln
- Packt dich das Leben hart beim Schopf, bin ich noch lang kein armer Tropf
- Und ich armer Tropf würde vor lauter Hunger mit den Schweinen zusammen aus einem Trog fressen, um nicht verhungern zu müssen
- Während Goethe quasi mit dem "goldenen Löffel im Mund" geboren wurde, war Schiller im Vergleich dazu ein armer Tropf, der zudem auch oft krank war und schließlich im Mai 1805, gerade drei Jahre nach dem Erwerb des Hauses, verstarb
Ergänzungen / Herkunft:
https://www.dwds.de/r/plot/?view=1&corpus=public&norm=date+class&smooth=spline&gen
res=0&grand=1&slice=10&prune=0&window=3&wbase=0&logavg
=0&logscale=0&xrange=1600:2018&q1="armer Tropf", https://www.deutschestextarchiv.de/search/plot/?query=NEAR('arm','Tropf',4)✗
Früher war der Ausdruck jedenfalls sehr verbreitet, wovon die zahlreichen schriftlichen Belege zeugen. Ein Beispiel finden wir in Thomas Murners "Narrenbeschwörung" (1512):
Ich meint ich wolt eim andern schaden
So muß ich selbs im jamer baden
Vnd ewig syn ein armer tropff Q
Thomas Murner: Doctor murners narrẽ bschwerũg, durch Mathiam Hupfuff, 1512, S. 303, Der peters✗
Bei der Entstehung dürfte die Vorstellung "unbedeutend, klein und nichtig wie ein Tropfen" eine Rolle gespielt haben. Schon im 10. Jahrhundert gab es den Ausdruck "ni trophun" (nichts, kein bisschen) Q
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