1. Eintrag:
ein Weichei
Bedeutung:
Beispiele:
- David DeAngelo warnt davor, ein "Weichei" (Wussy) zu sein, wenn man bei Frauen gut ankommen möchte
- Stehen Sie auf den Männer-Typ "Weichei" oder "Macho"? Machen Sie den Test!
- "Ich bin eher ein totales Weichei, das sich vor allem Möglichen fürchtet", sagte er im "Playboy"-Interview
- Hey, was bist du denn für'n Weichei?
- Manchem Mann – vor allem dem Machos – gilt er deshalb als unmännliches Weichei – aber genau das, die sensible Art, sich einfühlen zu können in fast jede Situation und jeden Menschen, schätzen die Frauen an ihm
- Mal werde ich als Weichei, mal als Scharfmacher beschimpft
- Nicht jeder Chef hat so viel Verständnis für diese Berufseinsteiger, die sich schon im Bewerbungsgespräch nach Sabbaticals, Eltern-, Teil- und Auszeiten erkundigen. Personalchefs halten sie oft für Luxusgeschöpfe, die sich aufs Erbe freuen, statt selbst anzupacken. Auch Medien lästern über die "Generation Weichei", der es keine Firma mehr recht machen könne
Ergänzungen / Herkunft:
Das Weichei ist im eigentlichen, ursprünglichen Sinn ein weich gekochtes Ei, war und ist aber in dieser Bedeutung nur relativ selten in Gebrauch. Die Entwicklung zur übertragenen Verwendung dürfte sich durch die bildliche Bedeutung von "weich" (mild, sanft, nachgiebig) ergeben. Eine weitere Assoziation ergibt sich durch die Redensart "jemanden wie ein rohes Ei behandeln", und durch die umgangssprachliche Bedeutung Eier = Hoden schwingt eine sexuelle Nebenbedeutung mit.
Der Ausdruck ist in den 1980er Jahren entstanden - einer Zeit, in der der Macho als Ausdruck des Patriarchats in die Kritik geriet, "Männergruppen" über ihr Selbstverständnis nachdachten und das Klischee vom "weichen" Mann ("Softie") aufkam: sanftmütig, nachgiebig, links-alternativ, Müsli essend. Der Begriff "Weichei" könnte in stigmatisierender Weise auf diesen Männertypus gemünzt sein. Heute spielt dieser Hintergrund keine Rolle mehr und der Begriff wird ganz allgemein auf einen Weichling bezogen, gelegentlich auch auf Frauen angewandt.
Der erste schriftliche Beleg stammt aus dem Theaterstück für Kinder und Jugendliche "Geheime Freunde" aus dem Jahr 1986: "MUTTER Du spielst ein bißchen mit ihr. Wir haben doch noch all die alten Spielsachen von dir. ALAN Nein, ich mach' das nicht. Ein paar von den Jungs nennen mich sowieso schon Weichei" Q
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