1. Eintrag:
ein Satansbraten
Bedeutung:
Beispiele:
- Hat dieser Satansbraten von Henrik uns diese Falle gestellt?
- Sie füllte Wasser in die Schuhe der Klassenkameraden, sie warf Kreidestücke durch die Klasse, und den Lehrern streckte sie, wann immer sie konnte, die Zunge heraus. Sie war schon ein rechter Satansbraten
- Wie würdest du dich fühlen, wenn deine Nachkommen Satansbraten sind, die ohne mit der Wimper zu zucken sogar planen, dich umzubringen, um an deinen Besitz zu kommen?
- Die beiden Sprösslinge sind erst wahre Satansbraten, die die männliche Kinderfrau quälen und piesacken, bis sie sich dann allzu plötzlich als verletzliche Kinder erweisen, die keine Mutti haben und für die der Karriere-Vati nie Zeit hat
- Andere nahmen die Nachricht mit einem "ich habe es geahnt" zur Kenntnis. Denn er war berüchtigt und gefürchtet im Dorf. Er war ein Satansbraten, so beschreibt ihn eine direkte Nachbarin eher beschönigend. Er habe alles mögliche geklaut. Radkappen, Autokennzeichen
- Die Sichtweise auf die Kinder wandelte sich in den vergangenen Jahrzehnten vom unverdorbenen, edlen Wilden bis hin zur Vorstellung des tyrannischen Satansbraten und digital dementen Terrorwilligen
Ergänzungen / Herkunft:
Der Ausdruck hat seinen Ursprung in der christlichen Vorstellung, dass der Teufel die Sünder zu sich holt, um sie in seiner Höllenküche zu braten. Man denke nur an die mittelalterlichen Höllendarstellungen (z. B. Herrad von Landsberg: Hölle, 1180 Q
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Hortus_Deliciarum_-_Hell.jpg, abgerufen 20.11.2023✗
Heute ist der Ausdruck in der Regel abwertend, es kann aber auch eine augenzwinkernde Sympathie oder nur halb ernst gemeinte Schelte mitschwingen. Oft finden wir den Ausdruck bezogen auf freche und bösartige Kinder, die viel Unsinn anstellen - was sich auch widerspiegelt in Titeln von Filmkomödien wie "So ein Satansbraten" (Originaltitel "Problem Child", 1990, mit zwei Fortsetzungen), "Zwei Satansbraten außer Rand und Band" (1995) und "Titus, der Satansbraten" (1998), in der Kinder die Titelfiguren sind.
Einen ersten Beleg des umgangssprachlichen Ausdrucks finden wir im Jahr 1789 Q
Karl Timlich: Der Teufel auf Reisen: Ein Roman, Band 2, Frankfurth und Leipzig 1789, S. 112✗
Zur Herkunft siehe auch "in Teufels Küche kommen / geraten"; siehe auch "ein Teufelsbraten"
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