1. Eintrag:
ein Bild für die Götter

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Bedeutung:
ein herrlicher S / lächerlicher / komischer / grotesker Anblick; schön anzuschauen; ein wunderschöner Anblick
Beispiele:
- Hunde adoptieren Fuchs: Ein Bild für die Götter
- Ein Bild für die Götter: Zwei Männer warten inmitten reduzierter Schuhe vor der Umkleidekabine
- Ein Bild für die Götter: Kleine Möpse stampfen im Paradenmarsch durch den meterhohen Schnee
- Es ist ein Bild für die Götter. Mein Sohnemann ist gerade auf der Couch eingeschlafen und hält krampfhaft Papas Portmonee in der Hand
- Locker-flockig und beschwingt tanzt sie zwischen den Pfützen hindurch, ein Bild für die Götter!
- Wenn Tiere unterschiedlicher Art miteinander spielen und rumtoben, ist das allein ja schon ein Bild für die Götter
- Es muss ein Bild für die Götter gewesen sein, wie die beiden damals in Princeton über den Campus spazierten. Albert Einstein zauselig und ohne Socken, Kurt Gödel mager und unsicher hinter seinen dicken Brillengläsern
Ergänzungen:
Die Vorstellung, dass der Mensch mit seinen Handlungen ein Schauspiel für die Götter liefert, stammt bereits aus der Antike Q. Als der griechische Gott des Feuers und der Schmiede, Hephaistos, erfährt, dass seine Frau Aphrodite ein Verhältnis mit Ares unterhält, geht er in seine Werkstatt und schmiedet ein Netz, das er am Bett befestigt. Als er die Treulosen damit gefangen nimmt, ruft er sämtliche Götter zu ihrer Beschämung herbei, die bei diesem Anblick in "homerisches Gelächter" ausbrechen.
Die Metapher vom "Schauspiel für die Götter" hat sich durch die Kirchenväter (Augustinus) auch im christlichen Gedankengut erhalten und ist sogar in besonderen geistlichen Schauspielen ("auto sacramental", spanisches Jesuitentheater des 17. Jahrhunderts) gepflegt und verbreitet worden. In Calderóns Stück "Das große Welttheater" (um 1645) wird das Rollenspiel der weltlichen Stände (vom König bis zum Bettler) vor den Augen Gottes inszeniert. Der Tod holt die Personen von der Weltbühne und führt sie vor Gott, der die Improvisation der Rollen bewertet und sein göttliches Urteil fällt.
Die Redensart vom "Bild für die Götter" - wohl hervorgegangen vom "Schauspiel für die Götter" - kennzeichnet heute meist eine komische oder groteske Situation, wird aber auch bei einem wunderschönen Anblick gebraucht. In diesem Sinn benutzt sie noch Goethe in "Erwin und Elmire" (1775): "Ein Schauspiel für Götter, zwei Liebende zu sehn!" Q
Die Metapher vom "Schauspiel für die Götter" hat sich durch die Kirchenväter (Augustinus) auch im christlichen Gedankengut erhalten und ist sogar in besonderen geistlichen Schauspielen ("auto sacramental", spanisches Jesuitentheater des 17. Jahrhunderts) gepflegt und verbreitet worden. In Calderóns Stück "Das große Welttheater" (um 1645) wird das Rollenspiel der weltlichen Stände (vom König bis zum Bettler) vor den Augen Gottes inszeniert. Der Tod holt die Personen von der Weltbühne und führt sie vor Gott, der die Improvisation der Rollen bewertet und sein göttliches Urteil fällt.
Die Redensart vom "Bild für die Götter" - wohl hervorgegangen vom "Schauspiel für die Götter" - kennzeichnet heute meist eine komische oder groteske Situation, wird aber auch bei einem wunderschönen Anblick gebraucht. In diesem Sinn benutzt sie noch Goethe in "Erwin und Elmire" (1775): "Ein Schauspiel für Götter, zwei Liebende zu sehn!" Q
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