1. Eintrag:
ein starkes Stück
Beispiele:
1.
- Das ist ja ein starkes Stück!
- Es ist eine Posse und ein starkes Stück: Dem neuen Hochschulrahmengesetz zufolge soll eine ganze Generation hochqualifizierter Wissenschaftler entlassen werden
- Das auf dem Rücken von ahnungslosen Festivalbesuchern auszutragen, war schon ein starkes Stück
2.
- XYZ: Ein starkes Stück Computer!
- Innovationsraum Ruhrgebiet - ein starkes Stück Deutschland
- Der Film ist trotz kleiner Längen ein starkes Stück Genrekino und kann durch die Zerrissenheit seiner Charaktere und den Einsatz kompromissloser Straßengewalt begeistern
Ergänzungen / Herkunft:
Ähnlich wie das verwandte "Stock" bezeichnete "Stück" ursprünglich "Abgehauenes". Die im Althochdeutschen entwickelte Nebenbedeutung "Rinde" entlehnte das Ital. und machte daraus die Bedeutung "Gips". Im 18. Jahrhundert wurde daraus wieder das deutsche "Stuck" rückentlehnt. "Stück" hingegen behielt kontinuierlich die Bedeutungen Teil, Anteil und wurde so zur Bezeichnung der unbestimmten und der bestimmten Menge (ein Stück Fleisch u.ä.), aber auch der streckenhaften Ausdehnung (ein Stück Weges). Daneben entfaltete Stück sich zum Oberbegriff für Zählbares (Geldstück, einige Stücke Vieh usw.) sowie zur unbestimmten Zahlangabe. Daher bedeutet "Stücker zehn" ungefähr zehn. Reich entwickelt ist Stück im Sinne von Tat, Tun, Handlung. So ist eine Handlung, die besondere Fertigkeiten verlangt, ein Kunststück. Seit dem 16. Jahrhundert tadelt man schlechte Handlungen als arges / grobes / starkes Stück und überträgt den Terminus auch auf denjenigen, der sie verübt. Daher kommen Wendungen wie ein "faules Stück" (ein fauler Mensch), ein "freches Stück" (ein frecher Mensch) sowie Bildungen wie "Miststück"