1. Eintrag:
eine windige Person; ein windiger Bursche / Kerl / Typ [u. a.]
Bedeutung:
Beispiele:
- Nimm dich in acht vor ihm, das ist ein ganz windiger Kerl
- Ein Paparazzo wie dieser Adler ist ein windiger Bursche. Der führt etwas im Schilde
- Zwei Freunde aus einem Slum in Sri Lanka träumen von Arbeit und Glück in Europa, aber Ihr Visumantrag wird abgelehnt und ein windiger Bursche, der sie auf illegalen Wegen ins Land der Träume schleusen soll, veruntreut nur ihr Geld
- Dieser windige Typ von Reiseveranstalter hatte keine Ahnung, wo ihre Tante abgeblieben war
- Nicht einmal einen Beruf hatte der windige Bursche
Ergänzungen / Herkunft:
Johann Christoph Gottsched: Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen, Leipzig 1730, S. 114✗
Ein schönes frühes Beispiel finden wir 1756 in einem Text über den Bergbau: "Und es wird auch allezeit etwas heraus kommen, wenn es nur nach vernünftigen Principiis angefangen und getrieben wird; aber freylich, wenn man sich von windigen Projectmachern goldene Berge versprechen lässet, und in dieser Hoffnung ansehnliche Summen an solche zahlet, um sie zu der fernern Untersuchung anzuwenden; so hält es allerdings hernach schwer, solche wieder zu bekommen, und hiedurch müssen öfters die höflichsten Wercke ins Stecken gerathen" Q
Johann Gottlob Lehmann: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen, Berlin 1756, Vorrede 11. Seite✗
Siehe auch "ein Windhund"; zur Metaphorik des Windes siehe auch "(viel) Wind (um etwas) machen", "sich wie eine Wetterfahne drehen"; zu "Bursche" siehe auch "ein sauberer Bursche"; zu "Typ" siehe auch "nicht jemandes Typ sein"
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