1. Eintrag:
eine Trulla / Trulle
Bedeutung:
Beispiele:
- Da ist wieder die Trulla von nebenan!
- Was hast du dir denn für eine Trulla angelacht?
- Die Trulla hingegen fährt mit ihrer Freundin mit fünfmal umsteigen in die Stadt, um Schuhe zu kaufen, und stellt erst im Laden fest, dass sie ihre Handtasche mit Kreditkarte nicht dabei hat. "Du Trulla, merkst du das erst jetzt?", muss sie sich da anhören
- (aus einem Artikel über ein Fußballstadion:) Und Catweazle, der eigentlich den für diese Region typischen Namen Olschewski trug, dachte gar nicht daran, seine Trommel am Eingang abzugeben. Die feine Dame beschwerte sich lautstark, was ihn zu einer unmissverständlichen Replik veranlasste: "Du Trulla, dann geh doch zum Schach"
- Bevor Leser nun verächtlich schnauben und mir Briefe schreiben, die mit "Sie dekadente Trulla!" beginnen, möchte ich klarstellen, dass auch ich zu den Menschen gehöre, die ihren Lebensunterhalt durch Arbeit finanzieren müssen
- Aus dem kleinen niedlichen Babymädchen, das nichts aus der Ruhe bringen konnte, entwuchs eine kleine niedliche Trulla. Eine kleine Hexe, ein Schimpfzwerg, ein Mädchen, das nicht nur einen Willen bekam, sondern den auch durchzusetzen weiß
- Nackt-Trulla verfolgt Goldjungen: Schwimm-Star Steffen Deibler zeigt Stalkerin an
- Die Trulla ist ein weibliches Wesen, welches sich zur jeder Zeit durch höchste Inkompetenz und Geistesabwesenheit auszeichnet
- Die Galerie der vernichtenden Urteile über Nelly Mann ist lang. Für Schwager Thomas war sie nur "die Frau", die "entsetzliche Frau", die "schreckliche Trulle", das "Weib" oder gar die "Hure"
- Die alte Trulle hat sie doch nicht mehr alle!
Ergänzungen / Herkunft:
Wie so oft bei Ausdrücken mit geringer Verbreitung kann die Bedeutung variieren. Das Wörterbuch der Gebrüder Grimm führt unter "Trulle" die Bedeutungen "dicke, plumpe, schlampige, träge Weibsperson", "Buhlerin, Hure" (veraltete Bedeutung), und im "allgemeineren Sinne als abfällige Bezeichnung einer Weibsperson" auf Q. Das auch als Name verwendete Wort gilt heute als abwertend, kann aber auch - insbesondere in der Bedeutung "zerstreut" - als liebenswert aufgefasst werden. Nach Küpper ist das Wort seit dem 18. Jahrhundert in Gebrauch und leitet sich von "trollen" (= gehen, rollen, sich schwerfällig bewegen, sich kleinlaut entfernen) ab Q. Nach Kluge taucht das Wort "Trulle" bereits im 16. Jahrhundert auf Q. Der Duden dagegen geht von einer Ableitung aus "Troll" aus. Pfeifer vermutet eine Verwandtschaft von "Troll" und "trollen" Q.
Siehe auch "ein Troll"
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