1. Eintrag:
eine Affenliebe
Bedeutung:
Beispiele:
- Beide bestätigten aber, dass die 29-Jährige eine außerordentlich liebevolle Mutter gewesen sei, Serly sprach sogar von "Affenliebe"
- Affenliebe - Wenn Eltern nicht loslassen können
- Über ein Zuviel an Liebe werde die sprichwörtliche Affenliebe auch nicht definiert, sagt sie. "Es geht vielmehr darum, dass ein Kind in seiner Autonomie eingeschränkt wird. Und das ist nicht gut. Die Ablösung von den Eltern ist wichtig"
- Die Eltern, die gewohnheitsmäßig die Schwierigkeit von Minigolf und die Geschicklichkeit ihrer Kinder unterschätzen, werden aber auch unterschätzt. In einem kostbaren Moment klarer Erkenntnis (oder alberner Affenliebe zu ihrer Brut) sind sie durchaus in der Lage, die überragende Geschicklichkeit ihrer Kinder beim Minigolfspiel zu sehen und entsprechend zu würdigen
- Die sprichwörtliche Affenliebe der Deutschen zu ihren Haustieren hat offensichtlich dort Grenzen, wo Hund und Katze zur ungewollten Belastung werden
- "Wie ist es möglich, dass Hedge-Fund-Manager eine niedrigere Steuerrate haben als ihre Sekretärinnen?", fragen die Politikwissenschaftler Jacob S. Hacker und Paul Pierson in ihrem Buch "Winner-Take-All Politics". Auch der "New York Times"-Kolumnist William D. Cohan zeigt sich erschüttert über die "Affenliebe zur Wall Street", die derlei nach wie vor zulässt
Ergänzungen / Herkunft:
Der Begriff wird/wurde insbesondere für die Liebe der Eltern gegenüber ihren Kindern verwendet. Er ist in seiner Konnotation eher abwertend (unangemessene und übertriebene Liebe). Als Herkunft wird die besonders ausgeprägte Fürsorglichkeit der Affeneltern gegenüber ihren Jungen genannt, die sie "oft aus allzu großer Zärtlichkeit zu erdrücken pflegen" Q
Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Leipzig 1793-1801, Affenliebe✗
Philipp H. Külb: Cajus Plinius Secundus Naturgeschichte, 8. Bändchen, Römische Prosaiker in neuen Übersetzungen, 174. Bändchen, Stuttgart 1850, Kap. LXXX, S. 1012✗
Jedenfalls entsprach der Begriff früheren Auffassungen zur Kindererziehung, in der Strenge und "Zucht und Ordnung" einen hohen Stellenwert hatten. Die Affenliebe konnte sich auf alle Arten der übertriebenen Liebe beziehen, im Speziellen aber auf allzu große Nachsicht gegenüber frechen und bösartigen Kindern. Im Laufe des 20. Jahrhunderts nahm die Verwendung des Begriffs kontinuierlich ab Q
vergleiche Google Books Ngram Viewer; Verlaufskurve bei dwds.de (https://www.dwds.de/r/plot/?view=1&corpus=public&norm=date+class&smooth=spline&gen
res=0&grand=1&slice=10&prune=0&window=3&wbase=0&logavg
=0&logscale=0&xrange=1600:2018&q1=Affenliebe)✗
Der Begriff "Affenliebe" ist in der hier genannten Bedeutung seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts schriftlich belegt Q
Jacob Hoy: Ein Vermahnung vnd Trostpredigt/ Zu Ehren-Gedächtnüß, Oels 1635, S. 12 (DTA)✗
Zu "Affe" siehe auch "seinem Affen Zucker geben"
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