1. Eintrag:
den Segen vom Kloster Kamp erhalten; Du bekommst gleich den Segen von Kloster Kamp!

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Bedeutung:
Beispiele:
- Pass auf, du kriegst gleich den Segen von Kloster Kamp!
- Noch ein Satz und Du kriegst den Segen von Kloster Kamp!
- Wenn ich als Kind nicht artig war, hat meine Mutter immer gesagt "Du bekommst den Segen von Kloster Kamp!"
- Den sprichwörtlichen "Segen vom Kloster Kamp" kennt bei uns jeder, und ihn zu bekommen war eher ein Donnerwetter
- Dieser soll sehen, wie viel Bürokratie von den Kassen verlangt wird! Allerdings sind wir dann auch die Ersten, die den Segen vom Kloster Kamp abbekommen: Viele Menschen sind bereits "geladen", wenn sie in die Apotheke kommen!
- Schon von weitem hörte ich, wie Schwester Käthe meinem Freund Bernd den "Segen von Kloster Kamp" erteilte. "Habe ich es dir nicht neulich ganz deutlich gesagt – keine Besuche hier im Wald? Aber ihr Pänz könnt einfach nicht hören, da kann man sich den Mund fusselig reden!"
Ergänzungen:
umgangssprachlich, veraltet, regional begrenzt (Niederrhein);
Das Kloster Kamp ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in Kamp-Lintfort am unteren Niederrhein (nahe Moers).
Der Ursprung der Redensart ist nicht bekannt. RP online zitiert Peter Hahnen, den Leiter des Geistlichen und Kulturellen Zentrums Kloster Kamp: "Er führt es zurück auf die Zisterzienser, die einst in der Abtei lebten und die, sagt Hahnen, 'könnten rabiat gewesen sein beim Eintreiben von Pachtzinsen'" Q
Eine andere, dazu passende Anekdote wird von Feuerhake berichtet, die von einem niederrheinischen Töpfer stammen soll, der sie auf einen Teller brannte Q
Ein Zusammenhang mit unserer Redewendung allerdings wäre reine Spekulation. Das Rheinische Wörterbuch führt noch einen ganz anderen mundartlichen Spruch in Zusammenhang mit dem Kloster auf: "He wönsch dech de Segen van Kloster Kamp" mit der Bedeutung "Ich wünsch dir das Beste" Q
Das Kloster Kamp ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in Kamp-Lintfort am unteren Niederrhein (nahe Moers).
Der Ursprung der Redensart ist nicht bekannt. RP online zitiert Peter Hahnen, den Leiter des Geistlichen und Kulturellen Zentrums Kloster Kamp: "Er führt es zurück auf die Zisterzienser, die einst in der Abtei lebten und die, sagt Hahnen, 'könnten rabiat gewesen sein beim Eintreiben von Pachtzinsen'" Q
Quellenhinweis:
RP online, 20.03.2016, https://rp-online.de/nrw/staedte/kamp-lintfort/angst-vor-segen-von-kloster-kamp-ist-unbegruendet_aid-21400119✗
. Ende des 13. Jahrhunderts soll Papst Nikolaus IV. auf Bitten von Abt Giselbert angeordnet haben, die säumigen Zahler notfalls durch kirchliche Strafen zur Zahlung zu zwingen QRP online, 20.03.2016, https://rp-online.de/nrw/staedte/kamp-lintfort/angst-vor-segen-von-kloster-kamp-ist-unbegruendet_aid-21400119✗
Quellenhinweis:
Mathias Dicks: Die Abtei Camp am Niederrhein, 1913, zitiert in: Niederrhein-Edition, 10. Jg., Herbst/Winter 2015, Verlag wbp Bürger und Partner GmbH, S. 47✗
. Mathias Dicks: Die Abtei Camp am Niederrhein, 1913, zitiert in: Niederrhein-Edition, 10. Jg., Herbst/Winter 2015, Verlag wbp Bürger und Partner GmbH, S. 47✗
Eine andere, dazu passende Anekdote wird von Feuerhake berichtet, die von einem niederrheinischen Töpfer stammen soll, der sie auf einen Teller brannte Q
Quellenhinweis:
Geerd Feuerhake: Die überlisteten Marodebrüder, in: Freie Stimmen, Folge 62, Klagenfurt 16.03.1934, S. 2; vergleiche auch http://www.sagenhaftes-ruhrgebiet.de/Landsknechte_in_Mönchskutten✗
. So soll es sich während des Dreißigjährigen Krieges zugetragen haben, dass die Klosterruhe einmal von 12 marodierenden, mordenden und plündernden Landsknechten des Grafen Isolan (Johann Ludwig Hektor von Isolani) gestört wurde. Sie schlugen an die Klostertüren und verlangten, bewirtet zu werden, doch die Mönche hielten die Türen fest verrammelt. Doch irgendwann erinnerte sich Abt Josephus an eine Botschaft des Grafen Isolan, wonach jeder Mönch, der in Kutte und Tracht außerhalb der Klostermauern angetroffen werde, niederzuschlagen und auszurauben sei - und so kam ihm eine List: Er ließ die Landsknechte herein und bewirtete sie fürstlich, bis sie betrunken einschliefen. Anschließend ließ er ihnen die Rüstung und Waffen abnehmen, in Mönchskluft kleiden und die Haare nach Mönchsart schneiden. Dann warfen die Mönche sie vor die Tür. Und so kam es, dass die Verkleideten von Reitern des Grafen Isolan aufgegriffen wurden. Diese glaubten nicht den Beteuerungen, dass sie in Wirklichkeit Isolansche Landsknechte seien, und so wurde mit ihnen kurzer Prozess gemacht. Zu spät vernahm der Graf die Nachricht von der List, und so hob er seinen Befehl auf, auch nur einem Mönch von Kloster Kamp ein Haar zu krümmen. Geerd Feuerhake: Die überlisteten Marodebrüder, in: Freie Stimmen, Folge 62, Klagenfurt 16.03.1934, S. 2; vergleiche auch http://www.sagenhaftes-ruhrgebiet.de/Landsknechte_in_Mönchskutten✗
Ein Zusammenhang mit unserer Redewendung allerdings wäre reine Spekulation. Das Rheinische Wörterbuch führt noch einen ganz anderen mundartlichen Spruch in Zusammenhang mit dem Kloster auf: "He wönsch dech de Segen van Kloster Kamp" mit der Bedeutung "Ich wünsch dir das Beste" Q
Quellenhinweis:
Rheinisches Wörterbuch, Bearb. und hrsg. von Josef Müller, Bonn und Berlin 1928-1971, http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=RhWB, wünschen, Segen 1a✗
. Insofern könnte es sich bei unserer Redensart auch einfach um eine ironische Umkehr in ihr Gegenteil handeln Rheinisches Wörterbuch, Bearb. und hrsg. von Josef Müller, Bonn und Berlin 1928-1971, http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=RhWB, wünschen, Segen 1a✗
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