1. Eintrag:
eine feine / schöne Wirtschaft

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Ergänzungen:
ironisch, selten; "Wirtschaft" ist eine Ableitung zu "Wirt" und hat demnach die Grundbedeutungen Bewirtung, Gastmahl. Im 16. Jahrhundert trat durch die Ausbildung selbständiger Berufe die Bedeutung "Gastwirtschaft" hinzu, die sich aus dem Ruf "Wirtschaft" herleitet, mit dem der eintretende Gast damals die Bedienung herbeirief, um bewirtet zu werden. Mit Beginn des 18. Jahrhunderts verbreitern sich die Bedeutungen, und es treten hinzu: Haushaltsführung der Hausfrau (das Wirtschaften), Verwaltung von Gütern, Finanzen usw. (Finanzwirtschaft), Ackerbau (Landwirtschaft), Handel und Industrie (Volkswirtschaft) - um nur einige zu nennen. Das Wort kommt seit dem 19. Jahrhundert in unzähligen einschlägigen Zusammensetzungen vor, auf die hier nicht eingegangen werden kann. Die redensartliche Verwendung lehnt sich an die Nebenbedeutung "Tun und Treiben" (insbesondere unordentlicher Art) an, die seit dem 15. Jahrhundert belegt ist. Hierher gehören Wendungen wie "Weiberwirtschaft" (Misswirtschaft und Unordnung in einem Haushalt, der nur Frauen umfasst) und "polnische Wirtschaft" (Misswirtschaft im Großen und im Kleinen, wie sie angeblich für Polen typisch ist). Dazu schreibt der Wortführer des so genannten "Jungen Deutschland", der Dichter und Publizist Heinrich Laube (1806-1884), im Jahre 1875: "Der Ausdruck 'polnische Wirtschaft' war in Schlesien so landläufig, dass man dort absolut nicht an die Möglichkeit eines polnischen Staates glauben mochte." Q. Seit dem 18. Jahrhundert belegt ist die "schöne Wirtschaft", die sich des ironischen Gehalts von "schön" bedient
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