1. Eintrag:
ein Kavaliersdelikt
Bedeutung:
Beispiele:
- Stalking ist kein Kavaliersdelikt – sondern eine Straftat!
- Schwarzarbeit gilt in weiten Kreisen als Kavaliersdelikt
- Steuerhinterziehung und Betrug sind nicht das Kavaliersdelikt, das viele darin sehen
- Um Steuerflucht und insbesondere Steuerhinterziehung zu bekämpfen, ist das wirksamste Mittel, die Strafen drastisch zu erhöhen. Wir müssen aufhören, Steuerhinterziehung als Kavaliersdelikt zu behandeln
- Rund 200 Fälle von Wilddieberei deckt die Polizei in Bayern jedes Jahr auf. Noch immer sehen viele darin ein Kavaliersdelikt, keine Straftat
- Zwar sei mittlerweile der Tierschutz als Verfassungsziel festgeschrieben, aber längst nicht überall und nicht allen Menschen scheine dies bewusst zu sein. Für Tiemann sei Tierquälerei auch kein Kavaliersdelikt
Ergänzungen / Herkunft:
Das Wort hat allerdings im Laufe der Zeit seine Bedeutung geändert. Auszugehen ist von lateinisch "caballus" (Pferd), das uns im Italienischen als "cavallo", im Spanischen als "caballo" und im Französischen als "chevall" entgegentritt. Über das Italienische und das Französische kam um 1600 der "Cavalier" bzw. "Cavallier" ins Deutsche, was "Reiter, Ritter" bedeutete. Doch schon im Mittelalter gab es den "Schevalier" (Ritter), der auch als Schlachtruf bei Ritterspielen und Einzelkämpfen verwendet worden sein soll Q.
Später wurde der Begriff auch im Sinne Edelmann, Adliger, Hofmann verwendet. Sein galantes Auftreten wurde auch bald auf sein Verhalten gegenüber Frauen bezogen. Goethe schreibt z. B.: "Ein Kavalier von Kopf und Herz / Ist überall willkommen; / Er hat mit feinem Witz und Scherz / Manch Weibchen eingenommen" Q.
Das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandene "Kavaliersdelikt" geht nach Küpper [

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