1. Eintrag:
klein (und hässlich) werden
Bedeutung:
Beispiele:
- Nachdem ihm mit Konsequenzen gedroht und ihm klargemacht wurde, dass solches Verhalten unschön enden kann, wurde er ganz klein
- Für Ikarus dreht sich alles darum, Mädchen aufzureißen. Doch als er Jasmin begegnet, wird er plötzlich ganz klein
- Allerdings ist es in Deutschland so, dass so manch ein großkotziger Beamter ganz klein und hässlich wird, wenn die Klagedrohung kommt
Ergänzungen / Herkunft:
In den meisten Kulturen existieren Rituale, mit denen eine scheinbare Veränderung der Körpergröße das soziale Machtgefälle widerspiegeln soll: Verbeugungen, Niederknien, Kotau usw. Der optischen "Vergrößerung" des Mächtigen dienen Kronen, Sänften, Throne und architektonische Maßnahmen wie Stufen und Balustraden.
Wortbildungen mit klein führen meist zu negativ bewerteten Begriffen: kleinbürgerlich, kleingläubig, kleinlich usw. - es sei denn, dass tatsächlich ein realer Größenunterschied zu größeren Elementen derselben Klasse ausgedrückt werden soll: Kleinholz, Kleingeld, Kleinstadt.
Ausdrücklich positiv bewertet ist der Begriff Kleinod, der wertvollen Schmuck bezeichnet, dessen Einzelteile (Diamanten usw.) nur in kleinen Formaten vorkommen. Soll mit Kleinheit ausnahmsweise etwas Positives verknüpft werden, so ist typischerweise der Gegensatz-Indikator aber in der Wendung mit enthalten: "klein, aber fein", "klein, aber oho".
Vergleiche auch "so klein mit Hut sein"; zur Groß-klein-Metaphorik siehe auch "jemandem den Kopf schwer machen", "groß rauskommen / herauskommen", "sich mit etwas großtun"
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