1. Eintrag:
einen Vogel / eine Meise haben
Bedeutung:
Beispiele:
- Ich soll für Dich das Geschirr spülen? Du hast wohl 'nen Vogel!
- Ich meine, der hat 'ne Meise. Der ist verrückt mit dieser Meinung. Aber es gibt Menschen in Deutschland, die da Beifall klatschen
- 'Du hast ja 'ne Meise, Mädchen', schimpfte Brigadier Pritzwalk und tippte sich an die Stirn
- Einen halben Zentner hast du gleich gekauft? Mensch, du hast wohl einen Vogel!
Ergänzungen / Herkunft:
Das freie und ungebundene Verhalten der Vögel, ihr buntes Gefieder und ihr Gesang, haben schon immer den Vergleich zwischen Mensch und Vogel herausgefordert. So sagt man gelegentlich, jemand sei ein "lockerer Vogel" (ein Mensch, der es mit Pflicht und Moral nicht so genau nimmt) oder ein "lustiger Vogel". Ein "Galgenvogel" war früher jemand, den man am Galgen enden sah, wenn er seinen schlechten Lebenswandel nicht änderte. Häufig wird auch die Gefangenschaft des Vogels im Käfig als Sinnbild genutzt, wobei besonders "im goldenen Käfig sitzen" zur Redensart geworden ist.
Die Meise in dieser Redensart ist eine berlinerische Variante zu "einen Vogel haben". Als Verstärkung ist auch die Erweiterung üblich: jemand hat "eine Meise unterm Pony" (Ponyfrisur)
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