1. Eintrag:
einen an der Klatsche haben; eine Klatsche haben
Beispiele:
- Psychologen haben alle einen an der Klatsche!
- Oliver, die Frau hat einen an der Klatsche. Du kannst von Glück reden, dass sie dir kein Gift in den Kaffee gemischt hat
- Ich finde am spannendsten, dass wir lauter einzelne Charaktere darstellen, die wahnsinnig verrückt sind, sympathisch sind und richtig einen an der Klatsche haben
- Wer bislang dachte, dass der gemeine Krimikommissar zwingend einen an der Klatsche haben müsse, wird nun eines Besseren belehrt. Biggi Rist und Liliane Skalecki haben einen erfunden, der ganz ohne Alkoholprobleme und Seelenknacks auskommt
- Mein letztes Date hat mir gesagt "ich hätte einen an der Klatsche", als ich ihm zu verstehen gegeben habe, dass es zwischen uns einfach nicht passt
- Man müsse schon schwer einen an der Klatsche haben, um ausgerechnet in Geschichte eine 5 zu bekommen, meinte Olli
- "Ich glaube, dass alle Menschen irgendwie einen an der Klatsche haben", lachte die Comedy-Lady im Gespräch mit "Emotion" und riet ihren Fans: "Öfter mal brüllend durch den Park zu rennen, würde dem ein oder anderen nicht schaden"
- Dich mag ich, Du hast genauso einen an der Klatsche wie ich
Ergänzungen / Herkunft:
Das Wort "Klatsche" und das verwandte Verb "klatschen" (seit dem 17. Jahrhundert) haben im Deutschen im Verlauf der Sprachgeschichte einen weiten Bedeutungsraum ausgebildet. "Klatschen" bezeichnet zunächst den Vorgang bzw. das Geräusch, das entsteht, wenn (flache oder feuchte) Gegenstände aufeinanderschlagen, etwa Regentropfen, die auf die Straße fallen, wenn etwas auf eine Wasseroberfläche aufschlägt oder wenn man die Hände zum Beifall aufeinanderschlägt. Wohl aus Letzterem hat sich die Bedeutung für Klatsche = Ohrfeige ("jemandem eine klatschen") und, wiederum daraus abgeleitet "Niederlage" entwickelt.
Die Fliegenklatsche ist ein einfaches Werkzeug, mit dem man Insekten totschlagen kann. Schon früh entstand die Bedeutung klatschen = "tratschen, abschätzig über Abwesende reden" und das entsprechende Substantiv Klatsch = "Tratsch, Geschwätz", wohl abwertend abgeleitet aus dem "Geräusch", das dabei entsteht (vergleiche "Klatsch und Tratsch").
Die Redensart "einen an der Klatsche haben" stammt wohl von Lärmklatschen ab - sie bestehen aus zwei beweglichen, flachen Teilen, die aufeinanderschlagen und dabei Lärm erzeugen. Dieser sinnlose Lärm wurde auf das sinnlose Gerede eines leicht Verrückten übertragen.
Siehe auch "einen Schlag weghaben / haben"
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