1. Eintrag:
ein großer Wurf
Bedeutung:
Beispiele:
- Ihm ist ein großer Wurf gelungen
- Koalitionsverhandlungen in Berlin: Ein großer Wurf von Rot-Rot-Grün ist nicht in Sicht
- Mit den "Mozart Changes" war ein sicherlich großer Wurf gelungen. Perlende Läufe und abwechslungsreiche Intonationen waren ein regelrechter Ohrenschmaus
- Allerdings stellt der Entwurf – trotz der begrüßenswerten Zusammenführung von zwei Gesetzen und einer Verordnung – noch keinen großen Wurf dar
- Warten auf den großen Wurf – Wohin führt die neue Regierung Indien?
- Wenn man so ein Projekt anstrebt, muss man entsprechend ambitionierte Ziele setzen. Es braucht einen großen Wurf. Ansonsten sind die beträchtlichen Kosten nicht zu rechtfertigen
Ergänzungen / Herkunft:
Während des Mittelalters schlug das Laster alle Stände in seinen Bann und musste durch scharfe geistliche und obrigkeitliche Maßnahmen bekämpft werden. Der Beliebtheit aller Formen des Glücksspiels verdanken wir viele Redensarten, in denen gleichzeitig das Leben selbst als Glücksspiel aufgefasst wird.
Der "große Wurf" ist der glückliche und Sieg bringende Wurf. Das Bild wurde von Anfang an übertragen gebraucht und hat als Wendung besonders durch Schillers Gedicht "An die Freude" (1786) profitiert, in dem es heißt: "Wem der große Wurf gelungen, / eines Freundes Freund zu sein". Im Sinne einer geistigen Leistung hat "Wurf" vor allem durch die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufgekommenen Bedeutung des genialen Schaffensaktes eine Erweiterung erfahren. Auch hier war Schiller maßgeblich: "Ich habe die naive Dichtung eine Gunst der Natur genannt ... Ein glücklicher Wurf ist sie, keiner Verbesserung bedürftig, wenn er gelingt, aber auch keiner fähig, wenn er verfehlt wird" (1795). In dieselbe Zeit fällt auch die Neubildung des heute so geläufigen Begriffs "Entwurf" im Sinne von Skizze und Plan
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